Zusammenfassung
Die Kornrade ist eine Pflanze mit wechselvoller Karriere. Mit den Getreidearten ist sie als wärmeliebender, blinder Passagier aus dem Südosten zu uns gekommen. In ihrem Wuchs hat sie sich an die schlanken Getreidehalme angepasst, mit der Samenreife an die Reife des Korns. Als perfektes Getreideunkraut hat sie jahrhundertelang Ärger verursacht, denn ihre Samen sind giftig. Mit den modernen Anbau- und Dreschmethoden konnte sie aber nicht mithalten und ist somit selten geworden. Derzeit erleben die klassischen Getreideunkräuter unter dem freundlicheren Namen „Beikräuter“ eine Renaissance: Käufliche Samengemische, die die Samen von Kornraden, Kornblumen und Klatschmohn enthalten, werden jetzt in Gärten, an Feldrändern oder auf den Inseln der Kreisverkehre ausgesät und erfreuen uns und viele Insekten im Hochsommer mit bunten Blüten, während die windbestäubten Getreidearten unter den Insekten nur speziellen Schädlingen einen Lebensunterhalt bieten.
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Schade, F., Jockusch, H. (2016). Kornrade. In: Betörend, berauschend, tödlich - Giftpflanzen in unserer Umgebung. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47190-6_33
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