Bei den Bezeichnungen „Knackeier“ oder „Knallerbsen“ werden sich viele an Kindheitstage erinnern. Der aus Nordamerika stammende, sommergrüne Strauch, der diese Früchtchen hervorbringt, wird gerne von Gemeinden an Wegrändern und auf Böschungen, auch an Kinderspielplätzen, gepflanzt. Gärtnerisch handelt es sich wohl eher um eine Verlegenheitslösung, aber schließlich ist die Pflanze preisgünstig, genügsam und unverwüstlich. Während die rosa Blütchen unscheinbar sind, fallen die Gruppen von schneeweißen, knapp kirschgroßen Beeren bis in den Winter hinein auf. Kindern machen sie Spaß, weil sie bei Zertreten knallen. Da verwundert es, die Schneebeeren unter der Rubrik „Giftpflanzen“ zu finden. Tatsächlich fressen in Nordamerika wildlebende Säugetiere und Vögel offenbar unbeschadet Blätter und Früchte dieser Pflanze. Wenn allerdings Kinder eine größere Menge Beeren essen, statt sie zu zertreten, kann es unangenehm werden: Reizung der Mundschleimhaut, Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall können die Folge sein. Die Giftstoffe sind wohl noch nicht näher definiert, aber Saponine sind in den Beeren relativ hoch konzentriert. Angeblich sollen Indianerstämme im Ursprungsland der Schneebeere den Saft der Früchte als Haarshampoo verwendet haben – rein pflanzlich! (Abb. 29.1)

Abb. 29.1
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Schneebeere, wiss. Symphoricarpos albus, engl. Common snowberry, franz. Symphorine à grappes; 4/5 nat. Größe. (Zeichnung © Fritz Schade)