Zusammenfassung
Auf feuchten Waldwiesen in Mittel- und Süddeutschland findet man die Gemeine Akelei, meistens tief dunkelblau, manchmal aber auch in hellen, sogar weißen Varianten. Im Gegensatz zur schlichten Wildform sind die in vielen Farben von schwarzblau über purpur, rosa oder gelb gefärbten Gartenformen sehr dekorative, dabei aber äußerst vitale und freche Stauden, deren Büschel von Jahr zu Jahr breiter werden und die sich an geeigneten Stellen, vor allem im Halbschatten, kräftig aussäen. Weder die Blätter noch die Blüten haben die familientypische Gestalt der Hahnenfußgewächse. Vielmehr zeigt die Blüte eine sehr verzwickte dreidimensionale, origamiartige Abwandlung der flachen Hahnenfußblüte, die zu zeichnen ein kleines Kind wohl überfordern würde. Dem anmutigen Pflänzchen hat Dürer eine hübsche Darstellung gewidmet, die sich für ein altmodisches Jungmädchenzimmer eignet. Aber die Akelei beflügelt auch die zoologische Fantasie: Die in der Fünfzahl angeordneten Blütenblätter erinnern an fünf Tauben, die ihre Köpfe zusammenstecken; darauf weist der englische Name der Akelei Columbine (von lat. columba, Taube) hin.
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Schade, F., Jockusch, H. (2016). Akelei. In: Betörend, berauschend, tödlich - Giftpflanzen in unserer Umgebung. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47190-6_16
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