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Intervalle zwischen Ereignissen

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Es ist an der Zeit
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Zusammenfassung

Wir haben eine Reihe von Dingen kennengelernt, über die Leute in unterschiedlichen Inertialsystemen verschiedene Ansichten haben: die Taktrate einer Uhr, die Länge eines Stocks, die Gleichzeitigkeit zweier Ereignisse oder die Frage, ob zwei Uhren synchronisiert sind. Es gibt aber auch einige Punkte, bei denen Menschen in verschiedenen Bezugssystemen immer einer Meinung sein werden: In allen Systemen werden Raumzeit-Koinzidenzen – zwei Ereignisse, die zur selben Zeit und am selben Ort stattfinden – gleich beschrieben. Und natürlich verhalten sich Objekte, die sich mit der Lichtgeschwindigkeit c bewegen, in allen Bezugssystemen auf die gleiche Weise.

Es gibt noch weitere Punkte, in denen Leute in unterschiedlichen Bezugssystemen übereinstimmen. Die in allen Systemen konstante Lichtgeschwindigkeit ist nämlich nur ein Spezialfall für eine ganze Gruppe von Größen, die sich beim Wechsel des Bezugssystems nicht ändern. Solche Invarianten – Größen, über die jeder der gleichen Ansicht ist – sind für unser Verständnis der Welt wesentlich wichtiger als Größen, die in jedem System anders aussehen. Die Relativitätstheorie zeigt solche Größen auf, weswegen die Bezeichnung „Relativitätstheorie“ eigentlich ausgesprochen schlecht gewählt ist. Viel besser wäre „Invarianztheorie“, denn die wichtigste Botschaft der Theorie ist die Existenz von Größen, die sich beim Wechsel des Bezugssystems nicht ändern.

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Notes

  1. 1.

    In diesem Kapitel soll „Distanz“ immer einen räumlichen und „Zeitspanne“ einen zeitlichen Abstand bezeichnen (Anm. d. Ü.).

  2. 2.

    Wie später noch weiter ausgeführt wird, werden in diesem Kapitel „raumzeitliche“ Abstände von Ereignissen durchgehend als „Intervalle“ bezeichnet. Im deutschen Sprachraum gibt es dafür auch verschiedene andere Begriffe, aus didaktischen Gründen übernehme ich hier aber den Ausdruck „interval“ aus dem englischen Original (Anm. d. Ü.).

  3. 3.

    Geteilt durch c – ein weiterer Vorteil der Raum- bzw. Zeiteinheiten Fuß und Nanosekunde ist, dass mit ihnen diese Fußnote unnötig wird.

  4. 4.

    Hier ist tatsächlich die angelsächsische Einheit mit der Länge 30,48 cm gemeint, es ist genau \(1\,\mathrm{yd}=3\,\mathrm{ft}\) (Anm. d. Ü.).

  5. 5.

    Diese Tatsache lässt sich auch ohne den Begriff des Intervalls direkt aus dem Verlangsamungsfaktor \(s=\sqrt{1-v^{2}/c^{2}}\) für bewegte Uhren ableiten.

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© 2016 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Mermin, N.D. (2016). Intervalle zwischen Ereignissen. In: Es ist an der Zeit. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47152-4_8

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