Zusammenfassung
In den letzten 60 Jahren hat sich eine starke weltweite Bewegung zur Bekämpfung der Armut in Entwicklungs- und Schwellenländern etabliert. Allerdings hat sie das Problem der Gewalt gegen Arme in diesen Ländern nahezu vollständig ignoriert. Über 3 Billionen US-Dollar sind zur Armutsbekämpfung in die Entwicklungszusammenarbeit geflossen. Dabei ist der Anteil dieser Gelder, der dem Aufbau von funktionierenden Rechtssystemen und dem Schutz der Armen vor Gewalt zu Gute kam, verschwindend gering. Ein Großteil der Mittel diente und dient dem Wideraufbau von Postkonfliktländern (z.B. Irak, Afghanistan oder Kosovo) sowie dem Kampf gegen grenzüberschreitende Verbrechen (v.a. Drogenhandel und Terrorismus). Damit wird nicht gesagt, dass die reichen Länder zu viel Geld in diese Projekte investieren bzw. investiert haben. Vielmehr wird erörtert, dass der Faktor Gewalt gegen Arme zentral für die Armutsbekämpfung und weltweite Sicherheit ist. Nur wenn hier investiert wird, werden andere, ebenso wichtige Ziele der Entwicklungszusammenarbeit erfolgreich umgesetzt werden können. Vor diesem Hintergrund wird zudem kritisch beleuchtet, dass die Statuten von Weltbank und USAID sowie anderen Institutionen Investitionen in Justizsysteme weitgehend verbieten.
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Haugen, G.A., Boutros, V. (2016). Von nichts kommt nichts. In: Gewalt – die Fessel der Armen. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47054-1_9
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