Zusammenfassung
Landwirtschaftliche Primärproduktion dient der Erzeugung von Rohstoffen zur Herstellung von Lebensmitteln, Futtermitteln für die Tierproduktion sowie nachwachsenden Rohstoffen zur industriellen Weiterverarbeitung. Sie steht mit ihren abiotischen, biotischen und gesellschaftlichen Umwelten sowie deren Veränderungen und Entwicklungen in ständiger Wechselwirkung. Um die wirtschaftlichen Potenziale der Primärproduktion zukünftig sichern und ausbauen zu können, gilt es, die eigene Position stets aufs Neue zu bestimmen und Kurskorrekturen vorzunehmen, wenn sich Umwelten oder Teile davon ändern. Dies gilt umso mehr, wenn die Landwirtschaft ihre führende Stellung als Akteur nachhaltiger Entwicklung erhalten soll. Der vorliegende Beitrag verdeutlicht, warum proaktives und verantwortungsvolles Handeln der Branche und ihrer Vertreter im eigenen Interesse liegt. Angesichts der zunehmenden Diskrepanz zwischen der landwirtschaftlichen Primärproduktion und der übrigen Gesellschaft zeichnet sich ab, wie dringlich direkte Dialoge geworden sind, zu denen dialogfähige private, wirtschaftliche und öffentliche Akteure in Nahrungsmittelproduktion, Naturschutz und Umweltdienstleistungen zur Mitwirkung aufgerufen werden. Ein unabhängig moderierter Runder Tisch „Landwirtschaft – vernetzt, verbunden, verantwortlich!“ könnte dazu entscheidende Impulse liefern. Die durch offenen und direkten Meinungsaustausch erzielbaren Verbesserungen im Miteinander von Landwirtschaft, Wirtschaft und Gesellschaft sollten einen solchen breit angelegten Diskursprozess wert sein.
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Frangenberg, A., Kraus, A., Noell, C. (2016). Zur wirtschaftlichen Einbindung und sozialen Verantwortung des landwirtschaftlichen Acker- und Pflanzenbaus. In: Willers, C. (eds) CSR und Lebensmittelwirtschaft. Management-Reihe Corporate Social Responsibility. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47016-9_9
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