Zusammenfassung
Gerade im Bereich Energieerzeugung und Energienutzung ist die Umsetzung ökologischer und sozialer Zielsetzungen dringlich. Weltweit bedrohen über 400 unsichere Atomkraftwerke – darunter weiterhin auch 8 in Deutschland noch laufende Atomkraftwerke – ganze Landstriche und Millionen von Menschen mit den Folgen von Atomkatastrophen. Für die atomaren Hinterlassenschaften sind keine Lösungen in Sicht. Der Klimawandel ist kaum noch aufzuhalten, einige „tipping-points“ sind schon überschritten. Die Senkung der Treibhausgasemissionen auf Null durch Energieeffizienz und erneuerbare Energien ist ebenso dringlich wie der Atomausstieg.
Umso mehr erstaunt, dass die prinzipiell überall verfügbaren Lösungsmöglichkeiten zu wenig oder kaum umgesetzt werden. Zahlreiche Initiativen, Kommunen, Stadtwerke, kleine und mittelständische Betriebe, Genossenschaften zeigen jedoch, wie es gehen kann. Sie zeigen was gemeinwohlorientiertes Wirtschaften ist. Ihre Entwicklung wird aber begrenzt und gebremst durch ein gesetzliches Rahmenwerk, dass weiterhin durch das Paradigma des „freien Marktes“ den etablierten Unternehmen und Politiken zum Erhalt der Konzepte dient, die die ökologischen und sozialen Katastrophen hervorgerufen haben.
CSR im Sinne eines am Gemeinwohl und nicht am Profitstreben der Finanzwelt und einzelner Unternehmen orientierten Wirtschaftens braucht daher neue Marktbedingungen für ein kooperatives und „wert“schaftliches Handeln. Der Energiebereich eignet sich hierzu sehr gut, da mit der Energiewende als Gemeinschaftswerk der Wandel schon begonnen hat.
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Notes
- 1.
EU-Kommission Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration. http://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=331&langId=de (Abruf 14.12.2014)Mitteilung der Kommission: KOM(2011) 681 – Eine neue EU-Strategie (2011–2014) für die soziale Verantwortung der Unternehmen (CSR), Brüssel 25.10.2011.
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- 3.
- 4.
BUND und Brot für die Welt (2008).
- 5.
BUND diskussion 1, August 2011. www.bund.net/fileadmin/bundnet/publikationen/sonstiges/20111111_BUND_diskussion_wachstum.pdf.
- 6.
Deutschlands Energiewende – Ein Gemeinschaftswerk für die Zukunft. Bericht der Ethikkommission Sichere Energieversorgung. Berlin, 30. Mai 2011. www.bmbf.de/pubRD/2011_05_30_abschlussbericht_ethikkommission_property_publicationFile.pdf.
- 7.
Hennicke et al. (1985). Wobei das Wort „Energiewende“ schon geprägt wurde in F. Krause et al. – Energiewende, Wachstum und Wohlstand ohne Erdöl und Uran, Frankfurt am Main 1980.
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- 11.
- 12.
- 13.
Energiesparfonds und Effizienzgarantie, Kurzstudie des ifeu-Instituts für den BUND unter www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/klima_und_energie/130528_bund_klima_energie_energieeffizienzrichtlinie_kurzstudie.pdf;Top-Runner-Studie des BUND unter: www.bund.net/fileadmin/bundnet/publikationen/energie/20120312_klima_energie_toprunner_studie.pdf.
- 14.
Viele Hinweise zur Energieeffizienz in Unternehmen finden sich bei http://www.eep.uni-stuttgart.de/institut/stifter/ sowie bei www.baumev.de.
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- 16.
Regelmäßig verkünden Medien wie SPIEGEL, Die WELT, WDR etc. dass es erhebliche Gefahren durch brennende Polystyrol-Wärmedämmung geben würde. Bewiesen werden soll, dass die „Energiewende scheitern würde“. Von bundesweit 180.000 Wohnungsbränden im Jahr sind jedoch nur durchschnittlich 4 damit verbunden und wurden durch Brände von außen induziert (Abfallbehälter, Baustellenbrand). (siehe auch www.energiesparaktion.de) Zudem gibt es mit Mineralfasern, Zellulose, Holzfasern, Kalksilikat zahlreiche nicht brennbare bzw. ökologische Alternativen.
- 17.
Grundgesetz Artikel 14 1): Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt. 2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen. Auch die Bayerische Verfassung betont in Art. 151 Abs. 1: „Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl, insbesondere der Gewährleistung eines menschenwürdigen Daseins für alle und der allmählichen Erhöhung der Lebenshaltung aller Volksschichten.“.
- 18.
- 19.
Beispiel siehe bei www.heidelberger-energiegenossenschaft.de;www.mainova.de/unternehmen/presse/17638.html;www.energy-consulting-meyer.de/bhkw/.
- 20.
Siehe Fn. 6 – Deutschlands Energiezukunft. Kapitel „ Energie- und Rohstoffwende – Stromüberschuss als ‚Rohstoff‘ für die chemische Industrie“.
- 21.
Forschung für die Nachhaltigkeit. Übersicht und Informationen zu Einzelprojekten bei www.fona.de.
- 22.
- 23.
http://www.acatech.de/forschungsforum-energiewende . Diese „Kopernikus“-Projekte umfassen Energiesysteme, neue Netzstrukturen, Power-to-X, Stoffkreisläufe und Ressourcen, Industrie 4.0 und Strommarktmodelle. Sicherlich sind dies alles wichtige Fragestellungen, die jedoch weitgehend auf Industrie und Exportchancen und kaum auf Energieeffizienz, Dezentralität, Umweltverträglichkeit und wenig auf Partizipation und Gemeinwohl ausgerichtet sind.
- 24.
Ausgangspunkt war das Streitgespräch in der ZEIT zwischen Prof. Stock und Prof. Schneidewind: www.zeit.de/2014/39/foerdermittel-forschungsprojekte-mitspracherecht.
- 25.
- 26.
Prognos, IAEW, Positive Effekte von Energieeffizienz auf den deutschen Stromsektor. Berlin 2013. www.agora-energiewende.de/fileadmin/downloads/publikationen/Studien/Energieeffizienz/Agora_ECF_RAP_Positive_Effekte_von_Energieeffizienz_DE_web.pdf.
- 27.
Immerhin scheint E.ON die Zeichen der Zeit erkannt zu haben, auch wenn befürchtet werden muss, dass die atomaren und fossilen Altlasten (Kraftwerke und Abfälle) auf Kosten von Aktionären und der Allgemeinheit abgestoßen werden sollen.
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Das Verfahren sowie Beispiele aus Kommunen sind beschrieben bei H.H. Schmidt-Kanefendt, www.wattweg.net. Der BUND plant im Jahr 2015 auf dieser Basis ein Gesamt-Energie-Zukunftskonzept zu erarbeiten.
Literatur
BUND, Brot für die Welt (Hrsg) (2008) Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt, eine Studie des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt und Energie. Fischer-Verlag. ISBN 978-3-596-17892-6
Hennicke P, Johnson JP, Kohler S, Seifried D (1985) Die Energiewende ist möglich. S. Fischer, Frankfurt a. M.
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Weiger, H., Neumann, W. (2016). Die Energiewende in Bürgerhand braucht neue Rahmenbedingungen für gemeinschaftliches Handeln für das Gemeinwohl. In: Hildebrandt, A., Landhäußer, W. (eds) CSR und Energiewirtschaft. Management-Reihe Corporate Social Responsibility. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-46583-7_29
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