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Die Reorganisation – 2001

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Zusammenfassung

Bis auf den im vorigen Kapitel behandelten Unterschied springen bei der Neukonstituierung der IAPR als Organisation im Jahre 1960 doch vor allem die Parallelen zu den Initiativen der Jahre 1914 und 1928-1929 ins Auge. Als die wichtigsten wären zu nennen: Erstens, ein weiteres Mal wurde die meiste Arbeit fast nur von einem Mann geleistet, zweitens, organisatorisch orientierte man sich erneut hauptsächlich an der Vergangenheit. Da es einige der späteren Probleme zu verstehen hilft, soll auch nicht unerwähnt bleiben, dass man am Mythos über die IAPR festhielt. Gehen wir diesen beiden Punkten kurz nach.

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Notes

  1. 1.

    Wie im einführenden Kapitel erklärt, wird die Darstellung der zweiten Hälfte der Geschichte der IAPR seit 1960 geraffter als in den vorangegangenen Kapiteln ausfallen.

  2. 2.

    Das Ministerium finanzierte zahlreiche Reisen, die Keilbach zu Beginn seiner organisatorischen Tätigkeiten zugunsten der IAPR gemacht hat sowie anliegende Bürokosten und in den 1960er Jahren auch eine Schreibkraft. (Wie einst Beth wollte Keilbach anfänglich unter anderem „Zweige“ der IAPR in unterschiedlichen Ländern organisieren.) Als inhaltliche Begründung dieser nicht unerheblichen Förderung nannte Keilbach im Antrag vom 20.01.1959: „Es geht nun auch darum, den Sitz der Gesellschaft in der Bundesrepublik zu behalten. – Bemühungen um die Verlegung in die Schweiz oder nach Holland sollen angestrengt worden sein“ (Archiv des Innenministeriums der Bundesrepublik Deutschland, BAB, Zwischenarchiv, B138/6900, Blatt 493). Spätere Argumentation Keilbachs präsentiert die IAPR – in einem immer stärker an Gruehn erinnernden Stil – als von bundesdeutschem Interesse. Auf kritische Fragen aus dem Ministerium entgegnete Keilbach am 04.02.1963 unter anderem: „Ich darf daran erinnern, daß ich vor meinem Entschluß, die Geschäftsführung zu übernehmen, im Bundesministerium des Innern vorgesprochen habe, um mich zu vergewissern, ob für diese Entfaltung der Tätigkeit der Gesellschaft Bundesmittel zur Verfügung gestellt werden können“ (Archiv des Innenministeriums der Bundesrepublik Deutschland, BAB, Zwischenarchiv, B138/6900, Blatt 240).

  3. 3.

    Merkwürdig fehlend ist Hermann Faber, der doch im ersten Vorstand so fleißig mitgearbeitet hatte. (Er war 1923 Ordinarius für Praktische Theologie und Ethik in Tübingen geworden.) Er hatte sich nach 1914 kaum noch mit Religionspsychologie befasst, aber das galt ja auch für Stählin und andere. (Und seiner Erstlingsschrift aus dem Jahre 1913 scheint er sich auch später nicht geschämt zu haben, s. Jetter 1978, S. 696.) Ob er eine Einladung abgelehnt hat? Ob er überhaupt eine erhalten hat? Sein Nachlass gibt keinen Aufschluss (NLFa).

  4. 4.

    Diese Entwicklung hat dem Verlag des AfRp schon nach wenigen Jahren Sorge bereitet. Im Archiv Vandenhoeck & Ruprechts findet sich eine „Aktennotiz“ von G[ünter] R[uprecht] anlässlich eines Telefongesprächs mit Keilbach am 26.06.1969. Auf Verschläge Ruprechts sei Keilbach nicht eingegangen. Ruprecht überlegt, jemanden vom Verlag zur Tagung im September 1969 nach Würzburg zu entsenden: „Ein Besuch der Tagung in Würzburg hätte insofern Sinn, als man dort sehen könnte, ob unter den Religionspsychologen überhaupt jüngerer Nachwuchs vorhanden ist und mit neuen methodischen Ansätzen zu rechnen ist oder ob alles in den einst von Karl Girgensohn vorgezeichneten Bahnen unter Einbezug der amerikanischen Rollenpsychologie weiterläuft“ (SBB: NL 494 [Vandenhoeck & Ruprecht]: Mappe W. Keilbach, Blatt 55). Dass der Verlag einverstanden war, das AfRp weiterhin zu verlegen, war wohl hauptsächlich der jeweiligen Förderung durch die DFG zu verdanken; als diese eingestellt wurde (s. Kap. 10), distanzierte sich Vandenhoeck & Ruprecht vom AfRp.

  5. 5.

    Der Ausdruck „Beirat“ ist vielleicht nicht ganz richtig und nur der Einfachheit halber hier verwendet. Buchstäblich hieß es bis 1994 auf dem Titelblatt „Archiv für Religionspsychologie, in Verbindung mit […], herausgegeben von […]“ (ohne die Kommas). „In Verbindung mit“ muss ja nicht heißen, dass es Zusammenarbeit gegeben hat, im vorliegenden Fall bedeutete es aber zum Teil nicht mehr, als dass es je Korrespondenz mit der betreffenden Person gegeben hat.

  6. 6.

    Korrespondenz mit Keilbach, anderen IAPR-Mitgliedern oder Religionspsychologen im Allgemeinen ist im NLAr übrigens nicht erhalten.

  7. 7.

    Die gerade genannte Veröffentlichung (Arnold 1972) wird auch mit Keilbach im Zusammenhang gestanden haben: Sie erschien ja in einem Medium beziehungsweise in einer Wissenschaftssparte (nämlich Religionsgeschichte), zu der Arnold sonst keine Beziehung unterhielt. Der Text dürfte entweder auf Keilbachs Bitte hin geschrieben worden oder aber überhaupt nur durch Keilbachs Vermittlung publiziert worden sein. Ob Arnold ihn in einer gängigen Zeitschrift für Psychologie hätte unterbringen können oder wollen, ist unbekannt. Bemerkenswert ist, dass er selber keine Beispiele von der Art von Religionspsychologie, wie er sie stets forderte, gebracht hat (und auch nicht von Studenten oder Doktoranden bringen ließ). Ob er gemeint hat, dass Religionspsychologie von Theologen und/oder Religionswissenschaftlern betrieben werden müsse, wenn diese sich denn zunächst das theoretische und methodische Instrumentarium der Psychologie angeeignet hätten?

  8. 8.

    Man stelle sich übrigens die geringe Attraktivität dieser Rubrik vor: Das AfRp erschien bis 2003 nur alle paar Jahre; bis ein Buch in diesem Medium rezensiert wurde, konnte es – in der angebrochenen immer schnelllebigeren Informationsgesellschaft – überholt oder sogar vergriffen sein.

  9. 9.

    Ein paar Beispiele sollten reichen: „Die Verwurzelung der christlichen Botschaft in der Kultur in Anlehnung an die Lehre Johannes Pauls II. unter besonderer Berücksichtigung der christlichen Werte der polnischen Kultur“ (AfRp, 1983, 16, S. 11–21), „Die Erst- und die Neuevangelisierung in ihrer Bedeutung für die Würde und das Heil der Person“ (AfRp, 1994, 21, S. 71–80).

  10. 10.

    Die Ernennung Krenns und sein Funktionieren als Bischof waren sehr umstritten gewesen: Wachter 1993.

  11. 11.

    Gottfried Roth (1923–2006) war Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, ein vielpublizierter Medizinhistoriker und Lehrender („Professor“ ) an mehreren päpstlichen Institutionen, unter anderem an der Abtei Rolduc im niederländischen Limburg. (In Rolduc hatte der als äußerst konservativ geltende Joannes Mathijs Gijsen (1932–2013), von 1972 bis 1993 römisch-katholischer Bischof von Roermond, aus Unzufriedenheit über die katholischen theologischen Ausbildungen in den Niederlanden – sie waren ihm zu progressiv und brachten zu wenige Priester hervor – 1974 eine eigene Ausbildung zum Priesteramt angefangen.).

  12. 12.

    Wie mittlerweile in den meisten Zeitschriften für Psychologie allgemeiner Brauch, oblag den Mitgliedern des Beirats namentlich die Aufgabe, als Gutachter für eingereichte Manuskripte zu fungieren. (Nach Möglichkeit sollte solches Verfahren double blind sein: Die Gutachter wissen nicht, wer Verfasser des anonymisierten Manuskripts ist, die Verfasser erfahren nie, wer ihr Manuskript begutachtete. Im Idealfall geben Gutachter dem Herausgeber nicht nur eine Empfehlung hinsichtlich einer eventuellen Veröffentlichung, sondern machen auch dem Verfasser Vorschläge (oder auch Auflagen) zur Verbesserung oder liefern Argumente für die Ablehnung einer Veröffentlichung.) Als Holm dieses Verfahren auf der Vorstandssitzung in München 2000 vorschlug, waren die Krennianer – die aber, wie schon erwähnt, durchweg selbst keine Beiträge einsandten – nicht wenig aufgebracht: Über so ein Verfahren hätten sie noch nie etwas gehört, man stehe ja in Gefahr, umsonst geschrieben zu haben, usw.

  13. 13.

    Heinrich Petri (*1934) war als Lehrstuhlinhaber für Fundamentaltheologie in Regensburg ein Kollege Krenns gewesen und von diesem in den Vorstand geholt worden.

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v. Belzen, J.A. (2015). Die Reorganisation – 2001. In: Religionspsychologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-46575-2_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-46575-2_8

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-46574-5

  • Online ISBN: 978-3-662-46575-2

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