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Nachhaltigkeitsresearch: Anforderungen an CSR und Stakeholdermanagement in Unternehmen

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Part of the book series: Management-Reihe Corporate Social Responsibility ((MRCOSORE))

Zusammenfassung

Nachhaltiges Investment – das heißt die Einbeziehung ethischer, sozialer und ökologischer Anforderungen in die Anlageentscheidung – ist besonders seit der Finanzkrise stark im Wachsen begriffen. Private und vor allem institutionelle Anleger (wie Pensionskassen, Kirchen und Sozialorganisationen) versuchen damit ihre Werthaltungen auch im Rahmen der Kapitalanlage zu verfolgen.

Die Ausgangspunkte sind bereits in den USA der 1920er Jahre zu finden und basierten auf religiösen Ansprüchen. In späteren Jahren waren es die Friedens- und die Umweltbewegung, deren Werthaltungen in Investmentkriterien transformiert wurden. Ab den 1990er Jahren ging die Initiative zunehmend von Nordamerika auf Europa über. Es entstanden moderne Produktkonzepte der „zweiten“ und „dritten Generation“ mit einer breiten Auffassung des Themas Nachhaltigkeit.

Die klassische Vorgehensweise bei der Nachhaltigkeitsanalyse beinhaltet die Anwendung von Ausschlusskriterien (z. B. Rüstung, Atomenergie) und Qualitätskriterien (häufig auf Basis des Stakeholdermodells). Auch Staaten werden in ähnlicher Form analysiert (z. B. Ausschluss von Ländern mit Atomwaffen und Todesstrafe bzw. Sozial- und Umweltpolitik als Positivkriterien). Sonstige Konzepte sind Themeninvestments (z. B. in Erneuerbare Energie), ESG Integration und gezieltes Einwirken auf Unternehmen durch Engagement. Die Aufgabe der Nachhaltigkeitsanalyse liegt meist bei sogenannten Nachhaltigkeits-Ratingagenturen.

Theorie und Praxis signalisieren, dass die bewährten Konzepte Nachhaltigen Investments zumindest keine Ertragsnachteile mit sich bringen. Einige Befunde sprechen für eine langfristige Outperformance, u. a. aufgrund des Informationsvorsprungs den die Nachhaltigkeitsanalye schafft.

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Notes

  1. 1.

    Dieser Begriff soll im Folgenden stellvertretend für alle Ansätze mit umfassenden extrafinanziellen Kriterien wie z. B. „Ökologisches Investment“, „Ethisches Investment“ oder „Socially Responsible Investment“ (SRI) verwendet werden.

  2. 2.

    vgl. Kinder et al. (1993), S. 12 ff.

  3. 3.

    vgl. Eurosif (2012).

  4. 4.

    Eurosif sieht sowohl 2009 als auch 2011 über 90 % der SRIs in Händen institutioneller Anleger, wogegen deren Gesamtbedeutung – d. h. einschließlich konventioneller Investments – bei rund 70 % liegt.

  5. 5.

    vgl. US SIF Foundation (2012, S. 11).

  6. 6.

    vgl. Novethic (2013).

  7. 7.

    Entspricht in der Struktur des PRI Reporting Frameworks dem Ansatz des „Screenings“.

  8. 8.

    Häufig auch bezeichnet als Negativ- und Positivkriterien.

  9. 9.

    Z. B. wäre für ein europäisches Aktienportfolio der Index STOXX Europe 600 ein taugliches Basisuniversum, oder der S&P 500 für den US-Aktienmarkt.

  10. 10.

    Z. B. ist nach gängiger Praxis die Rolle eines Unternehmens als führender Lieferant von militärischen Waffen nicht ausgleichbar durch eine gute Behandlung der Mitarbeiter oder umfangreiche Sozialspenden.

  11. 11.

    Als Beispiel seinen die ESG Kriterien der deutschen und europäischen Vereinigungen für Finanzanalyse DVFA und EFFAS genannt: vgl. DVFA; EFFAS (2010).

  12. 12.

    Englisch auszusprechen: [ɪnˈgeɪʤmənt].

  13. 13.

    Engagement-Aktivitäten sind mit einem hohen Maß an Aufwand und Sachkenntnis verbunden und deren Wirksamkeit korreliert mit dem Stimmen- bzw. Kapitalanteil. Aus diesem Grund haben sich Institutionen entwickelt, die die Rechte mehrer Investoren bündeln.

  14. 14.

    vgl. Europäische Union; Rat der Europäischen Union (2007).

  15. 15.

    vgl. Eurosif (2012, S. 21 ff.).

  16. 16.

    vgl. Friesenbichler (2004), S. 270 f.

  17. 17.

    I. d. R werden im Shareholder Value Modell Prognosen und Diskontierungen der Free Cash Flows durchgeführt.

  18. 18.

    Im Gegensatz dazu legen die Efficient Market Hypothesis und das Capital Asset Pricing Model einen passiven Investmentstil nahe, denn es existieren keine (ausnützbaren) Informationen. Praktischer Ausdruck dessen ist die Strategie breite Indizes zu replizieren. In dieser Welt ist jegliche Wertpapieranalyse (so auch die Nachhaltigkeitsanalyse) und gezielte Titelauswahl (somit auch nachhaltiges Investment) nutzlos und sogar kontraproduktiv.

  19. 19.

    Rappaport (1995, S. 13).

  20. 20.

    vgl. Friesenbichler (2004, S. 273).

  21. 21.

    Oder jene Anlagemöglichkeiten zu identifizieren, die diesbezüglich unterdurchschnittlich abschneiden, um diese im Portfolio meiden zu können.

  22. 22.

    Der Überschneidungsbereich zwischen Nachhaltigkeitsanalyse und Fundamentalanalyse (in Abb. 3 der Überlappungsbereich der beiden Bögen) stellt quasi die Region des ESG-Integration gemäß 2.3 dar.

  23. 23.

    vgl. Friesenbichler (2004, S. 279 ff.).

  24. 24.

    vgl. Pinner (2012, S. 140 f.).

  25. 25.

    Das Gesamtrisiko einer Veranlagung besteht aus einer systematischen (Marktrisiko) und einer unsystematischen (titelspezifischen) Komponente. Letztere kann durch breite Diversifikation (im äußersten Fall durch Investition ins Marktportfolio) eliminiert werden.

  26. 26.

    vgl. Friesenbichler (2004, S. 278 f.).

  27. 27.

    vgl. UNEP FI und Mercer (2007).

  28. 28.

    vgl. Sjöström (2011).

  29. 29.

    vgl. Rathner (2012).

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Friesenbichler, R. (2016). Nachhaltigkeitsresearch: Anforderungen an CSR und Stakeholdermanagement in Unternehmen. In: Altenburger, R., Mesicek, R. (eds) CSR und Stakeholdermanagement. Management-Reihe Corporate Social Responsibility. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-46560-8_13

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-46560-8_13

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  • Publisher Name: Springer Gabler, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-46559-2

  • Online ISBN: 978-3-662-46560-8

  • eBook Packages: Business and Economics (German Language)

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