Zusammenfassung
Als sich die nordwesteuropäischen Briten und Niederländer im 16. Jahrhundert durch das faktische muslimisch-iberische Handelsmonopol von den reiche Profite bringenden asiatischen Märkten für Gewürze und Luxusgüter abgeschnitten sahen, begannen diese Seefahrernationen mit der Suche nach einem alternativen Seeweg: Entweder im Nordwesten, um die in ihrer nördlichen Erstreckung noch unbekannte Landmasse Amerikas, oder aber im Nordosten, um das zumindest in groben Umrissen bekannte nördliche Sibirien. Alle Vorstöße in die letztere Richtung kamen jedoch bis ins 19. Jahrhundert nicht über die hinter dem norwegischen Nordkap liegende Barentssee und den Sperrriegel der Doppelinsel Nowaja Semlja hinaus.
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Notes
- 1.
Kapitel 10: Nordwestpassage.
- 2.
Abschnitt 2.1: Frühe Besuche und Erforschungsbesuche.
- 3.
Diese 1733–1743 durchgeführte Expedition gipfelte in der von Vitus Bering gemachten Entdeckung der nach Ihm benannten Meerenge zwischen Sibirien und Alaska; Abschn. 7.1: Die älteren Reisenden von Deschnew bis Wrangel.
- 4.
Abschnitt 2.1: Frühe Besuche und Erforschungsbesuche.
- 5.
Ein russischer Marineleutnant, der nicht mit dem bereits 1846 verstorbenen „älteren“ Adam Johann von Krustenstern zu verwechseln ist, der die erste russische Weltumseglung anführte und zum Flottenadmiral aufstieg.
- 6.
Der aus einer schwedischen Familie in Helsinki gebürtige Adolf Erik Nordenskiöld (1832–1901) wurde 1858 zum Vorsteher der mineralogischen Sammlungen in Stockholm und begann im gleichen Jahr mit der Teilnahme an arktischen Expeditionen. Auf der vierten Expedition mit dem Postdampfer Sofia erreichte er bei Spitzbergen mit 81° 42′ nördlicher Breite den bis dahin höchsten von einem Schiff besuchten Punkt. 1870 besuchte Nordenskiöld Grönland, wo er einige Kilometer aufs Inlandeis vordrang, bevor er 1872–1873 in der spitzbergischen Mossel-Bucht überwinterte und im Frühjahr per Schlitten die nördlichen Inseln dieses Archipels befuhr. Der erfahrene Polarreisende wandte sich dann 1875 und 1876 mit seinen beiden Fahrten durch die Kara-See bis zur Mündung des Jennissei der Nordostpassage zu. Verstärkt seit dem Ende seiner Polarfahrten Mitte der 1880er-Jahre wandte sich der unterdessen geadelte Nordenskiöld dem Zusammentragen der seinerzeit mit rund 5000 Titeln umfassendsten Sammlung von originalen Karten(werken) und Reiseberichten seit der Spätantike zu, die er testamentarisch seinem sich erst 1917 von Russland abspaltenden Geburtsland Finnland hinterließ.
- 7.
Der vom gleichnamigen Entdecker bereits 1742 auf dem Landwege erreichte nördlichste Punkt Sibiriens auf der Halbinsel Taimyr und damit der nördlichste Festlandspunkt der eurasischen Landmasse.
- 8.
Fußnote 6 in Kap. 4: Polarstationen.
- 9.
Altrussische Gewichtseinheit zu etwa 16,38 kg.
- 10.
Abschnitt 9.1: Altbekanntes Land und Mammut-Friedhof.
- 11.
In einem monatelangen Triumphzug kehrte Nordenskiöld mit der Vega durch den Suezkanal nach Stockholm zurück. Bei der Einfahrt in den Hafen am 24.4.1880 sah ein 15-jähriger Junge auf einer Anhöhe zu und dachte bei dem sich entfaltenden Schauspiel einschließlich Feuerwerk: „So will ich einst heimkommen.“ Der Junge war Sven Hedin (1865–1952), der größte schwedische und zugleich letzte bedeutende Entdeckungsreisende der Geschichte, der noch 1905–1908 in Tibet ein unbekanntes Gebirge fand und 1927–1935 mit der schwedisch-chinesischen Expedition nach Zentralasien den Übergang von der heroischen Einzelleistung zur geplanten Gruppenforschung begleitete.
- 12.
Gemäß einer tabellarischen Aufstellung von Breitfuß (S. 288) liefen im Zeitraum 1874–1904 nur 87 Schiffe, zumeist Dampfer von nordrussischen Häfen nach den nordsibirischen Flussmündungen aus, von denen 60 oder 68 % ihr Ziel erreichten, wobei nicht jedes Jahr ein Schiff erfolgreich war und in den meisten Jahren jeweils weniger als vier Schiffe ankamen. Im Gegenzug versuchten im gleichen Zeitraum aber nur 42 Schiffe den Weg von Sibirien hin zu nordrussischen Häfen, von denen immerhin 36 und damit 86 % durchkamen.
- 13.
Hovgaard starb aber erst 1910.
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Demhardt, I.J. (2016). Nordostpassage. In: Aus allen Weltteilen Die Arktis. Geographische Anthologie des 19. Jahrhunderts. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-46276-8_5
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