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Der Nil und seine Oase

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Aus allen Weltteilen Ägypten mit Sudan und Libyen

Part of the book series: Geographische Anthologie des 19. Jahrhunderts ((AAW))

  • 1792 Accesses

Zusammenfassung

Der Nil und sein Wirtschaft wie Volksleben dominierender Überwemmungszyklus wurde von allen Reisenden als die Lebensader des Landes beschrieben. Schon früh im 19. Jahrhundert kam mit Ägypten als Touristenziel auch die Flußkreuzfahrt auf dem Nil in Mode, damals aber noch eine wenig entspannte und monatelange Tour auf einheimischen Flußseglern. Wegen der überragenden Bedeutung des Nil begann bereits Vizekönig Mehmed Ali mit großen Wasserbauprojekten, um die Bewässerungsleistung des Flusses auszuweiten und zu verstetigen. Nachdem Ägyten 1882 faktisch zu einem britischen Protektorat geworden war, wurde 1902 der erste Staudamm bei Assuan fertiggestellt und bereits 1912 auf 35 m erhöht. Dies leitete das Ende der seit grauer Vorzeit das Niltal prägenden jahreszeitlichen Nilüberschwemmungen ein, das mit dem 1960-71 nur etwas stromauf errichtete dritten und 111m hohen Hochdamms besiegelt wurde. Anders als im nun grundlegend veränderten Niltal können manche der historischen Eigenheiten der alten Flußoase im fruchtbaren Becken des Fayyum noch angetroffen werden, einer im 19. Jahrhundert wie heute von ausländischen Reisenden zu Unrecht wenig besuchte Ausstülpung der Niloase.

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Notes

  1. 1.

    Zum Weißen Nil siehe Abschn. 10.1, Traum und Alptraum einer Kolonialerwerbung, und Abschn. 10.4, Der tiefste Süden: Bahr el-Ghazal.

  2. 2.

    In pharaonischer Zeit wurde der Fluss Iteru und im Hellenismus Neilos genannt.

  3. 3.

    Siehe Abschn. 10.1, Traum und Alptraum einer Kolonialerwerbung, und Abschn. 10.4, Der tiefste Süden: Bahr el-Ghazal.

  4. 4.

    Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein wurde der Wasserstand des Nil in Piks oder Ellen gemessen, in vielen vormodernen Gesellschaften als Abstand zwischen Ellenbogen und Spitze des Mittelfingers bestimmt. Eine genaue Längendefinition dieser ägyptischen Elle gab es im ausgehenden 18. Jahrhundert aber nicht.

  5. 5.

    Gemeint ist der osmanische Sultan im fernen Konstantinopel, in der Praxis jedoch dessen Stellvertreter am Nil.

  6. 6.

    Der nur rund 1240 km lange Rhein kommt mit seinem nur 185.000 km2 großen Einzugsgebiet einschließlich aller Nebenflüsse wegen seiner Lage in niederschlagsreicheren Gefilden in etwa auf die gleiche Jahresabflussmenge.

  7. 7.

    Siehe Kap. 10, Der osmanisch-ägyptische Sudan.

  8. 8.

    Gemeint ist der südwestsudanesische Bahr el-Ghazal mit fast einem Fünftel des gesamten Nileinzugsgebietes; siehe Abschn. 10.4, Der tiefste Süden: Bahr el-Ghazal.

  9. 9.

    Vor dem Bau des ersten Assuan-Damms 1899–1902 führte der Nil in den Wochen vor dem Scheitelpunkt der alljährlichen Überschemmung bis über 1400 g Schlamm pro Kubikmeter Flusswasser nach Ägypten.

  10. 10.

    Siehe Abschn. 3.2, Niloase des Fayyum.

  11. 11.

    Dieser Pharao der 12. Dynastie zur Zeit des Mittleren Reichs regierte etwa 1842–1795 v. Chr.

  12. 12.

    Siehe Kap. 9, Die Libysche Wüste und ihre Oasen.

  13. 13.

    Siehe Abschn. 2.3, Wadi Natrun und der Fluss ohne Wasser.

  14. 14.

    Siehe Kap. 1, Osmanisches Ägypten, .

  15. 15.

    Siehe Abschn. 1.5, Reiche Touristen und arme Handwerksburschen.

  16. 16.

    Aber erst 1877 brachte der Baedeker-Verlag mit Aegypten, erster Theil: Unter-Aegypten bis zum Fayum und die Sinai-Halbinsel den ersten umfassenden deutschsprachigen Reiseführer des Nillandes auf den Markt, der Einzelreisenden die Vorbereitung und die Besichtigungen wesentlich erleichterte.

  17. 17.

    Seine damals verbreiteten Reisebeschreibungen nutzte auch Karl May für seine Orienterzählungen.

  18. 18.

    Siehe Abschn. 10.4, Der tiefste Süden: Bahr el-Ghazal.

  19. 19.

    Siehe Abschn. 3.4, Bewässerungsbauten von Mehmet Ali bis zum Assuan-Hochdamm.

  20. 20.

    Gegenwärtig wird die Einwohnerzahl auf rund eine halbe Million geschätzt.

  21. 21.

    Siehe Abschn. 10.3, Kordofan und Darfur.

  22. 22.

    Der deutsche Ägyptologe Karl Richard Lepsius (1810–1884) war mit einer wissenschaftlich sehr ertragreichen königlich preußischen Expedition 1842–1845 den Nil hinauf und an Philae vorbei bis zum Pyramidenfeld von Meroe und noch hinter Khartum gezogen.

  23. 23.

    Seit dem staatsrechtlichen Ausgleich von 1867 der beiden das Kaiserreich tragenden Hauptvölker der Grenzfluss zwischen Österreich und Ungarn.

  24. 24.

    In der Regel einmastige kleinere Flussboote mit dreieckigem Lateinersegel.

  25. 25.

    Siehe Abschn. 3.4, Bewässerungsbauten von Mehmed Ali bis zum Assuan-Hochdamm.

  26. 26.

    Bis Khartum am Zusammenfluss von Weißem und Blauem Nil folgen noch drei weitere tektonisch bedingte Katarakte.

  27. 27.

    Wie man sich doch irren kann: Mit dem Baubeginn des Nasser-Staudamms 1954 war klar, dass das Felsenheiligtum Ramses des Großen in den Fluten verschwinden würde. Eine aufwändige internationale Rettungsaktion 1963–1968 schnitt die Gesamtanlage in handliche Blöcke, welche auf einem nahen Felsen, der heute eine Insel bildet, die durch einen Damm mit dem Seeufer verbunden ist, 64 m höher in einer verkleideten Stahlbetonkonstruktion wieder zusammengefügt und 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurden.

  28. 28.

    Heißer Südwind in Nordafrika, der mitunter tagelang anhält und mit Staub und Sand beladen daherkommt.

  29. 29.

    Der auf seinen zahlreichen Studienreisen auch nach Ägypten gekommene Fachwissenschaftler nahm 1905 den zuvor als Pseudonym verwendeten Nachnamen Anderlind auch standesamtlich an.

  30. 30.

    Siehe Abschn. 3.2, Niloase des Fayyum.

  31. 31.

    Siehe Kap. 1, Osmanisches Ägypten, .

  32. 32.

    Siehe Abschn. 1.2, Mehmed Ali: vom Söldnerführer zum Dynastiegründer.

  33. 33.

    Der Feddan als altarabisches Flächenmaß von 0,42 ha entspricht in Bedeutung und Ausdehnung recht genau dem deutschen Ackerbaumaß Morgen und dem englischen Acre.

  34. 34.

    Siehe Kap. 5, Der Suez-Kanal.

  35. 35.

    Siehe Abschn. 1.2, Mehmed Ali: vom Söldnerführer zum Dynastiegründer.

  36. 36.

    Siehe Abschn. 10.1, Traum und Alptraum einer Kolonialerwerbung.

  37. 37.

    Ehefrau des britischen „Generalkonsuls“ und de facto Gouverneurs von Ägypten.

  38. 38.

    Der 350 km lange linksseitige Ibrahimkanal wurde 1873 vollendet und reicht bis hinab zum Josefskanal, der das Fayyum bewässert.

  39. 39.

    Siehe Abschn. 5.4: Die Eröffnung des Suez-Kanals 1869.

  40. 40.

    Siehe Abschn. 3.3, Flusstourismus im 19. Jahrhundert.

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© 2017 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Demhardt, I.J. (2017). Der Nil und seine Oase. In: Aus allen Weltteilen Ägypten mit Sudan und Libyen. Geographische Anthologie des 19. Jahrhunderts. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-46274-4_3

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