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Der osmanisch-ägyptische Sudan

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Aus allen Weltteilen Ägypten mit Sudan und Libyen

Part of the book series: Geographische Anthologie des 19. Jahrhunderts ((AAW))

  • 1683 Accesses

Zusammenfassung

Der Sudan gehört zu jenen unglücklichen Weltecken, die – wenn überhaupt – mit schlechten Nachrichten ins Blickfeld der Weltöffentlichkeit geraten. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts galt Nubien als die osmanisch-ägyptische Grenzlandschaft gen Süden. Mit den 1820 unter Mehmed Ali begonnenen Eroberungszügen schuf sich Ägypten ein weit südlich bis zum Fuß des äthiopischen Hochlandes und den Weißen Nil hinauf reichendes koloniales Ausbeutungsgebiet mit den Schwerpunkten Tributzahlungen und Sklavenhandel. Haupstützpunkt wurde das erst 1821 am Zusammenfluß von Blauem und Weißem Nil gegründete Khartum. Ab den 1860er Jahren erregten drastischen Berichte über die ägyptische Mißwirtschaft das europäische Publikum, so daß der hiergegen 1881 ausgebrochene islamistische Aufstand keinen Zeitschriftenleser überraschte. Bis 1885 hatten die Aufständischen die Ägypter vertrieben und einen Gottesstaat im Sudan errichtet, der schon alle Züge aktueller Gruppierungen im Orient zeigte. Erst 1898 gelang es ägyptischen und britischen Truppen das Mahdi-Reich zu zerschlagen und auf dessen Trümmern den Anglo-Ägyptischen Sudan zu schaffen, der in dieser Form bis zur Staatsspaltung 2011 bestand.

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Notes

  1. 1.

    Neben den erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit diesem Namen belegten ägyptischen Kolonialgebiet der oberen Nilländer bezeichnet der dem Arabischen entlehnte Begriff Sudan oder „Land der Schwarzen“ in geographischer Sicht immer noch auch die transkontinentale Großlandschaft des Regenfeldbaus zwischen der wüstenhaften Sahara im Norden und den äquatorialen Regenwäldern im Süden.

  2. 2.

    Etwa auf halber Strecke zwischen dem ersten Nil-Katarakt bei Assuan und dem zweiten bei Wadi Halfa, etwa 60 km nördlich der gegenwärtigen ägyptisch-sudanesischen Grenze und als eine der wenigen antiken Ruinenorte zumindest teilweise als Insel aus dem Nasser-Stausee herausragend.

  3. 3.

    Der Albert-See liegt auf der heutigen Grenze von Uganda und Kongo, und jüngere Vermessungen legen den Nilausfluss auf nur noch rund 620 m über dem Meeresspiegel.

  4. 4.

    Etwa 380 Stromkilometer unterhalb des Ausflusses aus dem Albert-See.

  5. 5.

    Siehe Abschn. 10.5, Verkehrswege durch die Nubische Wüste.

  6. 6.

    Siehe Abschn. 10.4, Der tiefste Süden: Bahr el-Ghazal.

  7. 7.

    Siehe Abschn. 10.3: Kordofan und Darfur.

  8. 8.

    Gemeint sind die letztlich vergeblichen Ausgriffe Mehmed Alis auf die Provinzen Palästina und Syrien der osmanischen Zentralregierung (= Hohe Pforte) ab 1831; siehe Abschn. 1.2, Mehmed Ali: vom Söldnerführer zum Dynastiegründer.

  9. 9.

    Siehe Abschn. 10.4, Der tiefste Süden: Bahr el-Ghazal.

  10. 10.

    Siehe Abschn. 10.2, Khartum.

  11. 11.

    Die auf 52° 28’ östlicher Länge gelegene heute somalische Landspitze zwischen dem Golf von Aden und dem offenen Indischen Ozean.

  12. 12.

    Siehe Kap. 7, Das Rote Meer, und Abschn. 10.5, Verkehrswege durch die Nubische Wüste.

  13. 13.

    Erlass des osmanischen Sultans.

  14. 14.

    Heute somalischer Hafenort am Golf von Aden, dicht an der Grenze zu Dschibuti.

  15. 15.

    Harar lag auf der Karawanenroute von Berbera in das äthiopische Hochland und ist heute eine ostäthiopische Stadt etwa 380 km landeinwärts von Berbera.

  16. 16.

    Synonym für die osmanische Zentralregierung in Konstantinopel; siehe Abschn. 1.1, Lage und Eintritt in das 19. Jahrhundert, .

  17. 17.

    Siehe Abschn. 1.2, Mehmed Ali: vom Söldnerführer zum Dynastiegründer.

  18. 18.

    Siehe Abschn. 10.2, Khartum.

  19. 19.

    Siehe Abschn. 11.3, Italiens Griff nach einem Zipfel des Orients.

  20. 20.

    Bis zum Mahdi-Aufstand und dem Zusammenbruch der ägyptischen Herrschaft Anfang der 1880er-Jahre wurde vor allem der arabisierte Teil des Sudan nilaufwärts bis hinter Khartum von den Zeitgenossen häufig nach der Ägypten nächstgelegenen Landschaft zusammenfassend als Nubien bezeichnet; vgl. in diesem Abschnitt die Eingangsbemerkung von Eugen Oberhummer..

  21. 21.

    Im Osmanischen Reich eigentlich der Titel des obersten Finanzbeamten des Sultans. Aufgrund der eigenständigen Stellung der „Provinz“ Ägypten hatte deren Vizekönig Mehmed Ali einen eigenen Schatzmeister.

  22. 22.

    Siehe Abschn. 10.3, Kordofan und Darfur.

  23. 23.

    Das Königreich Sennar nahm das Zwischenstromgebiet zwischen dem Weißen und dem Blauen Nil ein bis hinauf zum Rand des riesigen Sumpfgebietes Bahr el-Ghazal.

  24. 24.

    Schon auf der Rückreise stromab gerieten Ismail und der Scheich des bei Meroe gelegenen Schendi aneinander, wobei sich der örtliche Herrscher am 5. November 1821 mit dem Anzünden von Ismails Übernachtungshütte rächte.

  25. 25.

    Siehe Abschn. 10.3, Kordofan und Darfur, Fußnote 77.

  26. 26.

    Zur Berechnungsweise siehe Abschn. 10.3, Kordofan und Darfur, Fußnote 62.

  27. 27.

    Siehe Abschn. 10.4, Der tiefste Süden: Bahr el-Ghazal.

  28. 28.

    Siehe Abschn. 10.3, Kordofan und Darfur.

  29. 29.

    Der seit 1861 die Nilländer bereisende britische Kaufmann Samuel Baker (1821–1893), der 1859 in der osmanischen Grenzprovinz Dobrodscha auf dem Balkan seine spätere Frau als Sklavin gekauft hatte, war am 15. Februar 1863 bei Gondokoro am Oberlauf des Weißen Nil im äußersten Süden des Bahr el-Ghazal mit den vom Victoria-See her kommenden Forschern John Speke und James Grant zusammengetroffen. Dadurch war für Europa das seit der Antike bestehende Rätsel des Nillaufs endgültig geklärt. Nach weiteren Expeditionen in den Bahr el-Ghazal wurde Baker 1869 vom Vizekönig Ismail zum Pascha und zum Gouverneur der neu einzurichtenden ägyptischen Provinz Äquatoria ernannt, die der vom Forscher zum osmanischen Beamten gewandelte Brite 1870–1873 unterwarf und verwaltete.

  30. 30.

    Ein von den Ägyptern bereits 1820 unterworfenes Volk im Grenzgebiet von Kordofan und Bahr el-Ghazal, das aber lange Zeit hinhaltenden Widerstand geleistet hatte.

  31. 31.

    Siehe Abschn. 10.1, Traum und Apltraum einer Kolonialerwerbung, Fußnote 39.

  32. 32.

    Siehe Abschn. 10.2, Khartum.

  33. 33.

    Siehe Abschn. 10.4, Der tiefste Süden: Bahr el-Ghazal.

  34. 34.

    Landschaft im Süden von Darfur.

  35. 35.

    Siehe Abschn. 10.3, Kordofan und Darfur, insbesondere Fußnote 65.

  36. 36.

    Die Blätter der am oberen Nil vorkommenden Alexandrinischen Senna aus der Familie der Johannisbrotgewächse waren im 19. Jahrhundert ein vielgehandeltes Abführ- und Haarfärbemittel.

  37. 37.

    Gemeint sind die auch Schaghies genannten Krieger aus dem Gebiet des 1821 eroberten Sultanats Sennar, die seither in ägyptische Dienste traten.

  38. 38.

    Im osmanischen Ägypten wurde als Muderie sowohl die Provinz als auch das Gebäude der Provinzverwaltung bezeichnet. Der oberste Provinzbeamte und Namensgeber dieser Ableitungen war der Mudir.

  39. 39.

    Unmittelbar unterhalb des Austritts des Weißen Nil aus dem Sumpfgebiet des Bahr el-Ghazal rund 650 km oberhalb von Khartum auf dem Westufer am Rande der Provinz Kordofan gelegenes Fort, das die Ägypter seit dessen Anlage 1820 bis zur Räumung 1883 während des Mahdi-Aufstands unterhielten. Der heute Kodok genannte Ort machte Weltgeschichte, als Frankreich im Zuge der Niederwerfung des Mahdi-Reichs im Juli 1898 seinen Anspruch auf einen Anteil am Sudan durch die Besetzung von Faschoda durch Kolonialtruppen zu erzwingen suchte. Durch den Sudanvertrag vom März 1899 gelang London und Paris aber die einvernehmliche Abgrenzung der gegenseitigen Interessensphären, die bis zum Ende der Kolonialzeit Bestand haben sollte.

  40. 40.

    Ein islamischer Fakir ist ein zumeist besitz- und bedürfnislos lebender Asket, der sich auf die Gottsuche konzentriert.

  41. 41.

    Gemeint ist die Hidschra oder der Auszug des Propheten Mohammed aus Mekka nach Medina 622 n. Chr.

  42. 42.

    Drei hochrangige osmanische Beamtentitel in absteigender Reihenfolge.

  43. 43.

    Siehe Abschn. 10.2, Khartum.

  44. 44.

    Siehe Abschn. 10.3, Kordofan und Darfur.

  45. 45.

    Siehe Abschn. 10.3, Kordofan und Darfur, insbesondere Fußnote 77.

  46. 46.

    Siehe Abschn. 10.2, Khartum.

  47. 47.

    Siehe Abschn. 10.5, Verkehrswege durch die Nubische Wüste.

  48. 48.

    Siehe Abschn. 10.3, Kordofan und Darfur.

  49. 49.

    Siehe Abschn. 10.4, Der tiefste Süden: Bahr el-Ghazal.

  50. 50.

    Der Thüringer Pfarrerssohn Alfred Brehm (1829–1884), der wegen seiner gewandten Feder wohl immer noch berühmteste zoologische Schriftsteller deutscher Sprache, erlernte zunächst das Maurerhandwerk und studierte dann zwei Semester Architektur. Seine wahre Berufung fand Brehm jedoch, als er ab 1847 den Vogelkundler Johann von Müller als Sekretär auf einer fünfjährigen Sammelexpedition durch die Nilländer bis hinauf in den Sudan begleitete und dabei zum praktischen Zoologen wurde. Nach der Rückkehr holte er in nur zwei Jahren ab 1856 die Theorie im Naturkundestudium in Jena nach und promovierte 1855; siehe Abschn. 1.5, Reiche Touristen und arme Handwerksburschen.

  51. 51.

    Der österreichische Geologe Joseph Russegger (1802–1866) hatte 1836–1838, gemeinsam mit seinem Landsmann und Botaniker Theodor Kotschy (1813–1866), im Auftrag des osmanischen Vizekönigs Mehmed Ali dessen Herrschaftsgebiete bis hin zum oberen Nil auf Erzlagerstätten untersucht.

  52. 52.

    Nach moderner Vermessung jedoch nur 382 m.

  53. 53.

    Nach Brehm standen die Griechen in den Nilländern in so schlechtem Ruf, dass sich jeder in Ägypten ansässige Europäer beleidigt fühlen würde, wenn man Letztere mit Ersteren gleichstellte.

  54. 54.

    Am Haupt der östlichen Nilschlinge unterhalb Khartums gelegener Endpunkt der kürzesten Karawanenroute von Suakin am Roten Meer zum Niltal.

  55. 55.

    Ab 1897 bauten die Briten ab Wadi Halfa, dem Endpunkt der Nilschifffahrt am zweiten Katarakt und bei der heutigen Staatsgrenze zwischen Ägypten und dem Sudan, für ihre Nachschublogistik im Feldzug gegen das Mahdi-Reich eine meterspurige Schmalspurbahn. Diese Bahnlinie schnitt die weite westliche Nilschlinge oberhalb von Wadi Halfa ab, ging quer durch die Nubische Wüste und traf erst bei Abu Hamed wieder auf den Nil, der ab dort in ziemlich gerader Richtung vom Zusammenfluss des Weißen und des Blauen Nil herabkam. Die 919 km lange und nach dem südafrikanischen Hauptverbreitungsgebiet sogenannte Kapspurbahn (1067 mm Schienenabstand) war ab dem 4. Januar 1900 durchgängig zwischen Wadi Halfa und dem Khartum gegenüberliegenden Ostufer des Blauen Nil befahrbar.

  56. 56.

    Siehe Abschn. 10.5, Verkehrswege durch die Nubische Wüste.

  57. 57.

    Siehe Abschn. 10.4: Der tiefste Süden: Bahr el-Ghazal.

  58. 58.

    Siehe Abschn. 10.1, Traum und Alptraum einer Kolonialerwerbung, Fußnote 1, und Abschn. 11.2, Der transsaharische Karawanenhandel, insbesondere 6.

  59. 59.

    Siehe Abschn. 1.2, Mehmed Ali: vom Söldnerführer zum Dynastiegründer.

  60. 60.

    Gemeint ist Franz von Zach, der Gründungsherausgeber der Zeitschrift.

  61. 61.

    Der nördlich des äthiopischen Tana-Sees, der Quelle des Blauen Nil, entspringende etwa 800 km lange Atbara mündet 320 km stromab von Khartum als letzter rechter Nilzufluss.

  62. 62.

    Während der Abstand zwischen zwei Längengraden von 111,3 km am Äquator bis zu den Polen beständig bis auf null abnimmt, beträgt der Abstand zwischen zwei Breitengraden stets recht genau 111 km, mit infolge der Erdabplattung nur einigen Hundert Metern mehr in Pol- und einigen Hundert Metern weniger in Äquatornähe. Gemeint sind daher wohl nicht 35 sondern 3 ½ Tagereisen auf dem Kamel.

  63. 63.

    Negerhirse oder Sorghum, Hauptgetreideart der Vorkolonialzeit in den sudanesischen Regenfeldbaugebieten.

  64. 64.

    Der Chirurg und Präparator Michael Hey begleitete Rüppell auf dessen zweiter Reise in die oberen Nilländer und nach Abessinien, wobei er 1824 als erster Europäer den Weißen Nil hinauf bis in das Sumpfgebiet des Bahr el-Ghazal befuhr; siehe Abschn. 10.4, Der tiefste Süden: Bahr el-Ghazal.

  65. 65.

    Das Baumharz wurde von den pharaonischen Ägyptern zur Einbalsamierung verwendet, aber im 19. Jahrhundert für eine Vielzahl von Zwecken, als lokales Schmerzmittel, zur Gummierung von Papier wie etwa bei Briefmarken, zur Grundierung von Lithographiesteinen und als Bindemittel für Farben in der Malerei.

  66. 66.

    Volumenmaß mit je nach Region zwischen etwa 800 und 1800 l schwankendem Inhalt. Je nachdem, welches Ortsmaß Berghaus zugrunde legte, sind 320–900 m3 anzunehmen.

  67. 67.

    Die schotenartige Frucht der Tamarinde kann als Würzmittel und Ersatz für Zitronen, insbesondere zur Herstellung von Limonade genutzt werden.

  68. 68.

    Siehe Abschn. 10.1, Traum und Alptraum einer Kolonialerwerbung.

  69. 69.

    Der schottische Adelige James Bruce of Kinnaird (1730–1794) hatte 1768 die moderne europäische Suche nach den Nilquellen mit einer fünfjährigen Expedition angestoßen, die ihn bis zum äthiopischen Tana-See führte, der Quelle des Blauen Nil.

  70. 70.

    Der erfahrene forschungsreisende Amerikaner John Ledyard (1751–1789), der 1776–1780 an James Cooks dritter Südseereise teilgenommen hatte, starb wenige Monate nach seiner Ankunft in Ägypten, im Begriff eine Expedition den Nil hinauf zu unternehmen, noch in Kairo, als er ein Magenleiden mit einer Überdosis Vitriol, einem Salz der Schwefelsäure, zu bekämpfen suchte.

  71. 71.

    Siehe Abschn. 6.1, Eine Pionierdurchquerung von Ulrich Seetzen.

  72. 72.

    Schwarze Kaufleute, die aus den Sudanländern mit Karawanen bis nach Kairo kommen.

  73. 73.

    Gemeint ist die Oasengruppe Kharga; siehe Abschn. 9.1, Die deutsche Gelehrten-Expedition 1873–1874.

  74. 74.

    Die Aufzählung von Orten zwischen Kharga und Darfur verweist auf Brunnen bzw. kleine Oasen.

  75. 75.

    Siehe Abschn. 10.3, Kordofan und Darfur, Fußnote 63.

  76. 76.

    Letztere sind die Maria-Theresia-Taler; siehe Abschn. 11.2, Der transsaharische Karawanenhandel,  .

  77. 77.

    Dongola war der nächstgelegene Hafenort an der großen westlichen Nilschleife unterhalb von Khartum.

  78. 78.

    Das arabische Wort Emir kann die verschiedensten militärischen und politischen Führungsfunktionen beschreiben. Unser Wort Admiral leitet sich von der arabischen Bezeichnung für Befehlshaber zur See ab. Im Kontext des vorliegenden ägyptischen Militärberichtes wird mit der Wortwahl deutlich gemacht, dass der Herrscher über Darfur unterhalb des einzig wahren Sultans in Konstantinopel steht.

  79. 79.

    Siehe Abschn. 10.1, Traum und Alptraum einer Kolonialerwerbung.

  80. 80.

    Sennar ist die Landschaft im Dreieck zwischen dem bei Khartum zusammenfließenden Blauen und Weißen Nil, die wie das unmittelbar westlich anschließende Kordofan bereits 1821 von Truppen Mehmed Alis erobert worden war.

  81. 81.

    Der Albert-See liegt auf der Grenze des heutigen Uganda und Kongo und galt im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts als mögliche Drehscheibe des Handelsverkehrs mit dem Seengebiet Ostafrikas wie dem inneren Kongobecken; siehe Abschn. 10.4, Der tiefste Süden: Bahr el-Ghazal.

  82. 82.

    Der rund 800 km lange west-östlich verlaufende und jahreszeitlich trockenfallende nördlichste Zufluss des Sumpfgebietes Bahr el-Ghazal; siehe Abschn. 10.4, Der tiefste Süden: Bahr el-Ghazal.

  83. 83.

    Perl- oder Kolbenhirse, die im tropischen Afrika bereits seit dem 1. Jahrtausend v. Chr. angebaut wird.

  84. 84.

    Siehe Abschn. 10.3, Kordofan und Darfur, Fußnote 63.

  85. 85.

    Auch Okra genannte strauchartige und schotenbildende uralte Gemüsepflanze in den Nilländern.

  86. 86.

    Siehe Abschn. 11.2, Der transsaharische Karawanenhandel,  .

  87. 87.

    Gemeint sind Fakire; siehe Abschn. 10.1, Traum und Alptraum einer Kolonialerwerbung, Fußnote 40.

  88. 88.

    Siehe Abschn. 10.3, Kordofan und Darfur, Fußnote 77.

  89. 89.

    Siehe Abschn. 10.2, Khartum.

  90. 90.

    Eine der im 19. Jahrhundert wechselnden Bezeichnungen des heute zumeist Sudd genannten, vom oberen Weißen Nil und seinen Zuflüssen gebildeten riesigen sumpfigen Binnendeltas.

  91. 91.

    Siehe Abschn. 10.1, Traum und Alptraum einer Kolonialerwerbung, insbesondere Fußnote 29.

  92. 92.

    „Der Nil ist geklärt“.

  93. 93.

    Zu Ernst Marno siehe auch Abschn. 10.1, Traum und Alptraum einer Kolonialerwerbung, sowie zu dessen Ausführungen über die Nilbarren siehe sechs Seiten weiter unten in diesem Abschnitt.

  94. 94.

    Siehe Fußnote 90.

  95. 95.

    Das heute auch im Deutschen gebrauchte Wort Razzia entstammt dem Arabischen und bedeutete im 19. Jahrhundert bezeichnenderweise sowohl die Steuereintreibung als auch den Sklavenfang.

  96. 96.

    Siehe Martonnes geschichtlichen Abriß auf der gegenüber liegenden Seite.

  97. 97.

    Siehe Abschn. 11.4, Benghazi und die Cyrenaica, 3.

  98. 98.

    Siehe Abschn. 10.1, Traum und Alptraum einer Kolonialerwerbung, insbesondere Fußnote 29.

  99. 99.

    Siehe auch vier Seiten weiter unten in diesem Abschnitt.

  100. 100.

    Ein nilotisches Volk am obersten Lauf des Weißen Nil.

  101. 101.

    Eine schon südlich der späteren sudanesisch-ugandischen Grenze gelegene Landschaft.

  102. 102.

    Lateinische Redewendung: ganz nach Belieben.

  103. 103.

    Ein Ort am Weißen Nil, knapp unterhalb der späteren sudanesisch-ugandischen Grenze.

  104. 104.

    Heute im Norden von Uganda. Hier errichtete Baker Pascha im Dezember 1872 ein Fort zur Beherrschung des südlichsten Zipfels der neuen ägyptischen Provinz Äquatoria.

  105. 105.

    Siehe Abschn. 10.1, Traum und Alptraum einer Kolonialerwerbung.

  106. 106.

    Gemeint ist der seit 1878 amtierende Provinzgouverneur Dr. Eduard Schnitzer, der erst 1885 im Rang von Emin Bei zu Emin Pascha aufstieg; siehe auch die gegenüber liegende Seite.

  107. 107.

    Hier irrte sich Ernst Marno, da die ägyptische Wasserbehörde schon 1907 einen ersten Plan für einen Kanal durch den Bahr el-Ghazal vorlegte, der weniger auf eine Verbesserung der Schifffahrt abzielte als auf eine Verringerung der Verdunstung des dem Assuan-Damm dadurch fehlenden Zuflusses. Nach erneuten Ansätzen in den 1930er- und 1950er-Jahren begannen tatsächliche Arbeiten erst 1978, kamen aber nach 240 Kilometern durch den Ausbruch des innersudanesischen Bürgerkriegs, der 2011 zur Abspaltung des Südsudan führte, zum Erliegen. Die Wiederaufnahme des Kanalbaus mit der ökologischen Konsequenz der Trockenlegung eines riesigen Gebietes mag zwar von Ägypten und (Nord-)Sudan begrüßt werden, ginge aber ohne wesentlichen Gewinn zu Lasten der Republik Südsudan.

  108. 108.

    Siehe Abschn. 10.3, Kordofan und Darfur, Fußnote 65.

  109. 109.

    Der oberste Nilkatarakt bei der Ruinenstätte Meroe, der Hauptstadt des antiken Reichs Kusch, etwa 75 Stromkilometer unterhalb von Khartum.

  110. 110.

    Siehe Abschn. 10.3, Kordofan und Darfur.

  111. 111.

    Siehe Kap. 7, Das Rote Meer.

  112. 112.

    Nach metallurgischer Ausbildung hatte Theodor von Heuglin (1824–1876) seinen Beruf aufgegeben und war 1850 nach Ägypten gegangen, wo er ab 1852 in Diensten des österreichischen Konsulats in Khartum ausgedehnte Expeditionen in die oberen Nilländer unternahm und sich dabei vor allem der Vogelkunde verschrieb. Aufgrund seiner Kenntnisse insbesondere der dem Inneren Afrikas zugewandten Gebiete des Sudan wurde von Heuglin 1860 von August Petermann zum Leiter der von seinen Mittheilungen aus Justus Perthes’ Geographischer Anstalt organisierten Deutschen Innerafrika-Expedition ernannt.

  113. 113.

    Nach dem größten Nomadenstamm der Gegend benannt.

  114. 114.

    Wissenschaftlich ambitionierte Afrikareisende ergänzten ihr möglichst genau geführtes Routenbuch mit Eintragungen über Richtung und Länge (Schrittanzahl oder am Verkehrsmittel geeichte Zeitdauer) der begangenen Richtungen an geeigneter Stelle mit barometrischen Höhenbeobachtungen, Peilungen umliegender markanter Landmarken und gegebenenfalls astronomischen Ortsbestimmungen. Dies alles sollte der späteren möglichst sicheren Konstruktion der begangenen Route und dem Einfügen der im Reisetagebuch notierten topographischen Angaben dienen.

  115. 115.

    Siehe Abschn. 1.5, Reiche Touristen und arme Handwerksburschen, .

  116. 116.

    Jüngere Vermessungen bestimmen die Höhenlage von Kassala auf 509 m.

  117. 117.

    Dschidda in der Mitte der arabischen Küste des Roten Meeres und damit Suakin fast gegenüber war schon lange der wichtigste Umschlagshafen der arabischen Halbinsel.

  118. 118.

    Siehe Abschn. 11.2, Der transsaharische Karawanenhandel,  .

  119. 119.

    Siehe Kap. 7, Das Rote Meer.

  120. 120.

    Siehe Abschn. 10.3, Kordofan und Darfur, Fußnote 65.

  121. 121.

    Im 19. Jahrhundert gar nicht oder kaum verarbeitete Waren, also klassischerweise Rohstoffe.

  122. 122.

    Siehe Abschn. 10.5, Verkehrswege durch die Nubische Wüste, Fußnote 113.

  123. 123.

    Siehe Abschn. 10.1, Traum und Alptraum einer Kolonialerwerbung.

  124. 124.

    Siehe Abschn. 10.2, Khartum.

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Demhardt, I.J. (2017). Der osmanisch-ägyptische Sudan. In: Aus allen Weltteilen Ägypten mit Sudan und Libyen. Geographische Anthologie des 19. Jahrhunderts. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-46274-4_10

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