Zusammenfassung
Die meisten Kinder, die aus einer Kinderwunschbehandlung hervorgehen, werden genauso gesund geboren wie diejenigen, die spontan konzipiert wurden. Das größte Risiko in der Schwangerschaft sind Mehrlinge. Das Risiko von Fehlgeburten ist etwa auf das 1,3-Fache erhöht, dies ist aber vermutlich Folge der Subfertilität und deren spezifischen Gründen (Alter, PCO-Syndrom, Schilddrüsenerkrankungen, genetische Faktoren) und nicht Folge der Therapie. Im Verlauf der Schwangerschaft ist mit einer höheren Wahrscheinlichkeit von Präeklampsien (1,5-fach), Placenta praevia (3-fach), Totgeburten (2,5-fach), niedrigem Geburtsgewicht (1,7-fach) und Wachstumsretardierungen (1,5-fach) zu rechnen. Das Risiko „großer Fehlbildungen“ ist etwa 1,3-fach erhöht. Dieses Risiko wird nicht beeinflusst durch die Durchführung einer ICSI anstelle einer IVF. Auch bezüglich des Fehlbildungsrisikos weisen Daten auf einen Einfluss der Subfertilität hin. Kinder nach ART entwickeln sich ganz ähnlich wie spontan konzipierte Kinder, vorausgesetzt, sie werden zeitgerecht und mit normalem Geburtsgewicht geboren. Jungen nach ICSI werden häufiger aufgrund von urogenitalen Fehlbildungen operiert. Es besteht eine erhöhte neurologische Morbidität, die aber am ehesten auf die erhöhte Frühgeborenen- und Mehrlingsrate zurückzuführen ist.
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Ludwig, M. (2015). Aufklärung zu Schwangerschaft und Geburt bei subfertilen Paaren. In: Kinderwunschsprechstunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-46014-6_7
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