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Fall 2

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Die Schuldrechtsklausur I

Part of the book series: Tutorium Jura ((TUTORIUM))

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Zusammenfassung

Herr König (K) kauft bei Herrn Vogel (V) für 9990 € einen sieben Jahre alten gebrauchten Mercedes, den er seinem erfolglos Jura studierenden Sohn zu schenken plant. Der Wagen funktioniert bestens. Nach kurzer Zeit meldet sich aber bei K Herr Eisenberg (E), der beweisen kann, dass ihm der Wagen von Dieb D gestohlen worden ist. D hatte den Wagen unter Vorlage eines perfekt gefälschten Kraftfahrzeugbriefs (Zulassungsbescheinigung Teil II) an den ahnungslosen V verkauft. K gibt dem Herausgabeverlangen des E nach und übergibt ihm den Wagen. K verlangt von V, dass dieser den Wagen von E erwerbe und ihm dann wieder verschaffe. Andernfalls will er Schadensersatz erhalten oder zumindest den gezahlten Kaufpreis zurückerhalten. Als sich V daraufhin an E wendet, teilt dieser mit, dass er keinesfalls bereit sei, auf den Wagen zu verzichten. Welche der von K angesprochenen Ansprüche bestehen?

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Notes

  1. 1.

    Unstreitig kein Rechtsmangel läge vor, wenn die Sache nicht abhandengekommen wäre, so dass V zwar Nichtberechtigter gewesen wäre, dem gutgläubigen K aber dennoch nach § 932 BGB Eigentum hätte verschaffen können. Auch das gutgläubig erworbene Eigentum ist vollwertiges Eigentum.

  2. 2.

    OLG Karlsruhe NJW 2005, 989, 991; Bamberger/Roth/Faust § 435 Rn. 15; Erman/Grunewald § 435 Rn. 3; MünchKomm/Westermann § 435 Rn. 7; Palandt/Weidenkaff § 435 Rn. 8; Reinicke/Tiedtke Kaufrecht, Rn. 392; Staudinger/Matusche-Beckmann (2014) § 435 Rn. 13.

  3. 3.

    BGHZ 174, 61 Rn. 27 ff. m. w. N. = NJW 2007, 3777.

  4. 4.

    Canaris JZ 2003, 831, 832; Jauernig/C. Berger § 435 Rn. 5; Lorenz in Köhler/Lorenz, PdW SchuldR II, Fall 11 (S. 22); Oechsler Vertragl. Schuldverh., Rn. 148; Pahlow JuS 2006, 289, 293; Scheuren-Brandes ZGS 2005, 295 f.

  5. 5.

    Vgl. BT-Drucks. 14/6040, S. 227; 14/7052, S. 196.

  6. 6.

    Medicus/Lorenz SchuldR II, Rn. 117; offengelassen von BGHZ 174, 61 Rn. 28.

  7. 7.

    Fest ZGS 2005, 18 ff.; Roth NJW 2006, 2953, 2955; Oetker/Maultzsch Vertragl. Schuldverh., § 2 Rn. 205; a. A. Bitter ZIP 2007, 1881, 1886 f.; Balthasar/Bolten ZGS 2004, 411, 413 f.

  8. 8.

    Vgl. etwa den Fall BGH NJW 2007, 2841, in dem der Verkäufer die Sache vertragswidrig an einen Dritten weiterveräußerte.

  9. 9.

    Nimmt man einen Rechtsmangel an (s. Rn. 4 ff.), sind Anspruchsgrundlage §§ 437 Nr. 3, 311a Abs. 2 BGB, ohne dass dadurch das Ergebnis der Lösung beeinflusst würde.

  10. 10.

    Vertretbar wäre mit entspr. Begründung auch die Prüfung der §§ 280 Abs. 1 u. 3, 283 BGB.

  11. 11.

    Sutschet NJW 2005, 1404, 1406 mit Hinweis auf Jhering Das Schuldmoment im römischen Privatrecht, 1867, S. 46.

  12. 12.

    Diese Lösung hätte zur Folge, dass die ungeschriebene Garantiehaftung des alten Schuldrechts für anfängliches Unvermögen (bei Interesse vgl. Medicus SchuldR I, 12. Aufl. 2000, Rn. 384; SchuldR II, 10. Aufl. 2000, Rn. 24) auch im neuen Schuldrecht erhalten bliebe.

  13. 13.

    BT-Drucks. 14/6040, S. 165; BGHZ 164, 196, 211 f.

  14. 14.

    BGH NJW 2007, 3777 Rn. 35 ff.; OLG Karlsruhe NJW 2005, 989, 990; NK/Dauner-Lieb § 276 Rn. 25; MünchKomm/Westermann § 435 Rn. 1; Oetker/Maultzsch § 2 Rn. 136.

  15. 15.

    Bei Annahme eines Rechtsmangels (s. Rn. 4 ff.) sind als Anspruchsgrundlage § 346 Abs. 1 i. V. m. §§ 437 Nr. 2, 326 Abs. 5 BGB zu prüfen; Änderungen treten ansonsten nicht auf.

  16. 16.

    Brox/Walker SchuldR AT, § 18 Rn. 25.

  17. 17.

    Reinicke/Tiedtke Kaufrecht, Rn. 254.

  18. 18.

    Allg.M., vgl. nur BGH NJW 1958, 177; Palandt/Ellenberger § 123 Rn. 29; Staudinger/Ewert JA 2010, 241, 245.

  19. 19.

    BGHZ 168, 64 Rn. 13 m. w. N.

  20. 20.

    Vgl. MünchKomm/Schramm § 166 Rn. 11. Der BGH zieht hingegen unmittelbar § 166 Abs. 1 BGB heran (BGHZ 168, 64, 68 Rn. 8 a. E.).

  21. 21.

    Auch im Falle der Anfechtung wird wegen der Rückwirkung der Anfechtung nach h. M. (Staudinger/Lorenz [2007] § 812 Rn. 88; Medicus/Lorenz SchuldR II, Rn. 1138) die condictio indebiti und nicht die condictio ob causam finitam (§ 812 Abs. 1 S. 2 Fall 1 BGB) angewandt (für letztere aber Palandt/Sprau § 812 Rn. 26; offenlassend BGH NJW 2008, 1878, 1879).

  22. 22.

    BGH NJW 2008, 53 Rn. 23; 2008, 1517 Rn. 21. Dagegen führt eine Beschädigung der Originallackierung bei Gebrauchtwagen nicht zur Unmöglichkeit der Nacherfüllung, sondern stellt nur einen durch Neulackierung behebbaren Mangel dar (BGH NJW 2009, 2807 Rn. 7, 16 f.).

  23. 23.

    Palandt/Ellenberger § 91 Rn. 4.

  24. 24.

    BGHZ 168, 64 Rn. 24.

  25. 25.

    BT-Drucks. 14/6040, S. 232 mit Bezug auf Erwägungsgrund (16) der EG-Verbrauchsgüterkaufrichtlinie; a. A. aber Scheuren-Brandes ZGS 2005, 295, 296.

  26. 26.

    Nach BGH NJW 2010, 2503 Rn. 16 kann aber eine Anfechtungserklärung als Rücktrittserklärung ausgelegt oder in eine solche umgedeutet werden.

  27. 27.

    Die von der Rspr. entwickelte Saldotheorie gilt nicht zu Lasten des arglistig getäuschten Vertragspartners (BGHZ 53, 144 ff.; Palandt/Sprau § 818 Rn. 49). Allerdings soll der Kondiktionsanspruch des Getäuschten, wenn die Sache bei ihm vor der Anfechtung durch sein Verschulden zerstört worden ist, nach § 242 BGB unter Berücksichtigung der Schwere der jeweiligen Verstöße zu mindern sein (BGHZ 57, 137, 152; Kropholler/Jacoby/v. Hinden § 818 Rn. 12).

  28. 28.

    Höpfner NJW 2004, 2865; a. A. Herbert JZ 2011, 503, 511 f.

  29. 29.

    Bamberger/Roth/Faust § 437 Rn. 190; Häublein NJW 2003, 388, 391 ff.; Medicus JuS 1998, 289, 292.

  30. 30.

    Bamberger/Roth/Gehrlein/Sutschet § 311 Rn. 79; Jauernig/Stadler § 311 Rn. 38; Erman/Kindl § 311 Rn. 87.

  31. 31.

    BGHZ 180, 205, 210 ff.; ZIP 2011, 719 Rn. 16; zum alten Schuldrecht bereits BGHZ 60, 319 ff.; 88, 130, 134; 114, 263, 266; Erman/Grunewald Vor § 437 Rn. 15 ff.; Jauernig/C. Berger § 437 Rn. 34; MünchKomm/Westermann § 437 Rn. 58; Palandt/Grüneberg § 311 Rn. 15; Palandt/Weidenkaff § 437 Rn. 51b; Lorenz NJW 2006, 1925, 1926 und NJW 2007, 1, 4; Staudinger/Ewert JA 2010, 241, 243.

  32. 32.

    Eine weitere Ausnahme wird für den Fall diskutiert, dass der Umstand, auf den sich das Verschulden des Verkäufers bei Vertragsschluss bezieht, zwar zum Gegenstand einer Beschaffenheitsvereinbarung hätte gemacht werden können, dies aber nicht geschehen ist (offengelassen von BGHZ 180, 205, vgl. dort Rn. 18).

  33. 33.

    BGHZ 180, 205 Rn. 24.

  34. 34.

    Falllösungstechnisch hätte man auch nur die zweite Ansicht ablehnen und die Entscheidung zwischen der ersten und der dritten offenlassen können.

  35. 35.

    BGH NJW 1962, 1196, 1198; 1998, 302, 303 f.; MünchKomm/Emmerich § 311 Rn. 87 ff.

  36. 36.

    NK/Krebs § 311 Rn. 73; Arnold JuS 2013, 865, 869; Staudinger/Singer (2011) § 123 Rn. 101.

  37. 37.

    Vgl. BGH NJW-RR 2008, 564 Rn. 9; Palandt/Grüneberg § 311 Rn. 40 und 55.

  38. 38.

    Vgl. BGH NJW 2005, 1490 m. w. N.

  39. 39.

    Bei bargeldloser Zahlung hätte X einen Auszahlungsanspruch gegen seine Bank erhalten.

  40. 40.

    Vgl. nur Palandt/Sprau § 817 Rn. 12.

  41. 41.

    Nach allg. Meinung muss das erst recht gelten, wenn nur dem Leistenden, nicht aber dem Annehmenden ein Sittenverstoß zur Last fällt. Diese Erweiterung ist hier aber irrelevant.

  42. 42.

    Vgl. BGH NJW 2005, 1490, 1491.

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Balzer, P., Kröll, S., Scholl, B. (2015). Fall 2. In: Die Schuldrechtsklausur I. Tutorium Jura. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-45662-0_2

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