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Fall 11

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Die Schuldrechtsklausur I

Part of the book series: Tutorium Jura ((TUTORIUM))

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Zusammenfassung

Karl Kunze (K) kauft am 15.1.2015 bei der Kraftfahrzeughändlerin Vera Vogel (V) für 12.000 € einen zwei Jahre alten Opel (Kilometerstand 50.000). Am 20.1.2015 wird der Wagen übergeben. K nutzt ihn für den täglichen Weg zur Arbeit und für private Fahrten. Am 19.7.2015 erleidet der Wagen bei einem sonntäglichen Ausflug des K mit seiner Familie einen Motorschaden (Kilometerstand 65.000). Bei der anschließenden Untersuchung zeigt sich, dass die Zylinderkopfdichtung defekt ist. Offen bleibt jedoch, ob die Zylinderkopfdichtung bereits bei Übergabe des Wagens defekt war oder – was ebenso gut möglich ist – der K selbst den Defekt der Zylinderkopfdichtung dadurch verursacht hat, dass er kein Kühlwasser nachgefüllt und den Motor durch hochtouriges Fahren überbeansprucht hat.

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Notes

  1. 1.

    Die Annahme eines Mangels nach § 434 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 BGB ist ebenso gut vertretbar, s. Fall 1 Rn. 4.

  2. 2.

    Entwurfsbegr. zum SMG, BT-Drucks. 14/6040, S. 217, 245; BGH NJW 2009, 1341 Rn. 15 m. w. N.; Palandt/Weidenkaff § 434 Rn. 59.

  3. 3.

    Exkurs: Die Voraussetzungen des § 474 Abs. 1 S. 1 BGB muss der Verbraucher darlegen und beweisen, also sowohl seine Verbrauchereigenschaft (BGH NJW 2007, 2619) als auch die Unternehmereigenschaft des Vertragspartners (KG ZGS 2007, 78).

  4. 4.

    Dazu die 1. Abwandlung.

  5. 5.

    BGH NJW 2007, 2621 Rn. 14–16.

  6. 6.

    Typischer Anwendungsfall sind leichtverderbliche Sachen wie Lebensmittel. Selbstverständlich kann hier bei Auftreten eines Mangels im Laufe der Sechsmonatsfrist die Beweislastumkehr nicht gelten.

  7. 7.

    BGH NJW 2005, 3490, 3492; OLG Köln ZGS 2004, 40; Palandt/Weidenkaff § 476 Rn. 3.

  8. 8.

    Bamberger/Roth/Faust § 476 Rn. 16.

  9. 9.

    MünchKomm/Lorenz (4. Aufl. 2004) § 476 Rn. 17 (zumindest für äußere Beschädigungen wie einen Unfallschaden); Bamberger/Roth/Faust (1. Aufl. 2003), § 476 Rn. 4.

  10. 10.

    Entwurfsbegr. SMG, BT-Drucks. 14/6040, S. 245.

  11. 11.

    BGH NJW 2005, 3490; 2006, 1195 Rn. 15; 2007, 2619 Rn. 10; 2007, 2621 Rn. 17.

  12. 12.

    BGH NJW 2005, 3490, 3492 (krit. Klöhn NJW 2007, 2811, 2813 ff.); 2006, 1195 Rn. 16. Typisches Beispiel wären auffällige „Kratzer“. Bei erst bei genauem Betrachten des Fahrzeugs sichtbar werdenden Schäden greift die Vermutung hingegen ein.

  13. 13.

    So jetzt auch Bamberger/Roth/Faust § 476 Rn. 16; ebenso Gsell JZ 2008, 29, 30.

  14. 14.

    Daneben hat V gegen K einen Anspruch auf Rückgabe und Rückübereignung des Wagens (§ 346 Abs. 1 BGB). Da dieser Anspruch aber offensichtlich nicht mit dem Hauptanspruch gleichartig ist (Rn. 21) und V insoweit auch nicht die Aufrechnung erklärt, wird er hier nicht erwähnt.

  15. 15.

    Anders bei Sachfrüchten i. S. v. § 99 Abs. 1 BGB, z. B. Eiern, Tierjungen, Obst.

  16. 16.

    Vgl. Reinicke/Tiedtke Kaufrecht, Rn. 247; Reinking/Eggert Der Autokauf, 12. Aufl. 2014, Rn. 1166; BGH NJW 1995, 2159, 2161 m.w.N. Die gleiche Methode gilt auch bei der Rückabwicklung von Kaufverträgen über Immobilien (BGHZ 164, 235 = NJW 2006, 53). – Kritisch ist anzumerken, dass die lineare Abschreibungsmethode nicht berücksichtigt, dass (jedenfalls bei Kraftfahrzeugen) zu Beginn der Nutzungszeit ein höherer Werteverzehr eintritt als an ihrem Ende und deshalb bei wirtschaftlicher Betrachtungsweise degressiv abzuschreiben wäre.

  17. 17.

    Palandt/Grüneberg § 346 Rn. 12; MünchKomm/Gaier § 346 Rn. 51.

  18. 18.

    BGH NJW 1990, 3210, 3212.

  19. 19.

    Palandt/Grüneberg § 388 Rn. 3; RGZ 97, 269, 273. Die im Prozess erklärte Aufrechnung hat eine Doppelnatur. Sie ist zugleich materiell-rechtliche Willenserklärung und Prozesshandlung. Zwar sind auch Prozesshandlungen bedingungsfeindlich. Die Hilfsaufrechnung ist aber lediglich an eine innerprozessuale Bedingung geknüpft, was unschädlich ist.

  20. 20.

    BGHZ 159, 215, 218 = NJW 2004, 2299; 2005, 3490, 3491 f.; 2006, 434, 436; BGHZ 200, 1 Rn. 20 ff .= NJW 2014, 1086; zust. Palandt/Weidenkaff § 476 Rn. 8; Höpfner ZGS 2007, 410 ff.; Oetker/Maultzsch Vertragliche Schuldverhältnisse, § 2 Rn. 548; Oechsler Vertragliche Schuldverhältnisse, Rn. 162; Wertenbruch LMK 2004, 156.

  21. 21.

    BGHZ 200, 1 Rn. 21 = NJW 2014, 1086.

  22. 22.

    Lorenz NJW 2004, 3020 ff.; NK/Büdenbender § 476 Rn. 12; Bamberger/Roth/Faust § 476 Rn. 13; Gsell EWiR 2004, 903 f. u. ausf. JuS 2005, 967 ff.; Klöhn NJW 2007, 2811, 2812; Looschelders SchuldR BT, Rn. 272; Looschelders/Benzenberg VersR 2005, 233; Medicus/Lorenz SchuldR II, Rn. 244; H. Roth ZIP 2004, 2025; Saenger/Veltmann ZGS 2005, 450 ff.

  23. 23.

    Entwurfsbegr. zum SMG, BT-Drucks. 14/6040, S. 245; vgl. Palandt/Weidenkaff § 476 Rn. 2.

  24. 24.

    Vertretbar ist ebenso gut die Annahme eines Mangels nach § 434 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 BGB, s. Fall 1 Rn. 4.

  25. 25.

    Die Abbedingung von Schadensersatzansprüchen des Käufers ist aber auch hier möglich, § 475 Abs. 3 BGB. Bei gebrauchten Sachen kann die Mängelhaftung auf ein Jahr beschränkt werden, § 475 Abs. 2 BGB.

  26. 26.

    Vgl. OLG Karlsruhe MDR 2012, 334, 335; Palandt/Ellenberger § 13 Rn. 4; NK/Ring §§ 13, 14 Rn. 30.

  27. 27.

    Für rein objektive Betrachtung MünchKomm/Lorenz § 474 Rn. 23; MünchKomm/Micklitz § 13 Rn. 35 m. w. N.; Schürnbrand JZ 2009, 133, 136.

  28. 28.

    BGH NJW 2005, 1045; 2009, 3780 Rn. 8 (VIII. Zivilsenat, der die Frage daher jeweils offengelassen hat). Nach letzterem Urteil kommt eine Zurechnung entgegen dem mit dem rechtsgeschäftlichen Handeln objektiv verfolgten Zweck aber nur dann in Betracht, wenn die dem Vertragspartner erkennbaren Umstände eindeutig und zweifelsfrei darauf hinweisen, dass die natürliche Person in Verfolgung ihrer gewerblichen oder selbständigen beruflichen Tätigkeit handelt.

  29. 29.

    Zum Ganzen BGH NJW 2005, 1045, 1046; s. auch OLG Hamm MDR 2012, 895; Najdecki ZGS 2009, 155, 156 m. w. N.; a. A. Schürnbrand JZ 2009, 133, 137.

  30. 30.

    BGH NJW 2006, 1066 Rn. 13.

  31. 31.

    Hofmann JuS 2005, 8, 10.

  32. 32.

    Erman/Grunewald § 475 Rn. 8; Maultzsch ZGS 2005, 175, 178; Oetker/Maultzsch Vertragliche Schuldverhältnisse, § 2 Rn. 520; Ziegler/Rieder ZIP 2001, 1789, 1797; Looschelders JA 2007, 673, 678; Grunewald Kaufrecht, § 3 Rn. 32.

  33. 33.

    BGH NJW 2005, 1039, 1040; Bamberger/Roth/Faust § 474 Rn. 7; Katzenmeier NJW 2004, 2632 f.; Müller NJW 2003, 1975, 1978 f.; MünchKomm/Lorenz § 475 Rn. 29 f.; Staudinger/Matusche-Beckmann (2014) § 475 Rn. 48 ff.

  34. 34.

    Wenn der Händler den Wagen zunächst von einem Privatmann ankaufte und anschließend an einen Privatmann weiterverkaufte, hatte der Händler (mangels umsatzsteuerbarer Leistung seines Verkäufers) keine Möglichkeit zum Vorsteuerabzug, erbrachte aber gegenüber seinem Abnehmer eine steuerbare Leistung und musste deshalb auf den vollen Kaufpreis USt ausweisen. Um dies zu verhindern, übernahm der Gebrauchtwagenhändler den Wagen nur in Agentur, während der Kaufvertrag zwischen den Privatleuten abgeschlossen wurde, so dass insoweit keine USt anfiel. Durch die Einführung der Differenzbesteuerung in § 25a UStG zum 1.7.1990 (nach der im Weiterverkaufsfall unter bestimmten Voraussetzungen nur die Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis der Steuerberechnung zugrunde gelegt wird) haben die steuerrechtlich motivierten Agenturgeschäfte ihre Bedeutung verloren.

  35. 35.

    BGH NJW 2005, 1039, 1040 m. w. N.

  36. 36.

    Katzenmeier NJW 2004, 2632, 2633; Müller NJW 2003, 1975, 1980; OLG Stuttgart NJW 2004, 2169, 2170.

  37. 37.

    Hofmann JuS 2005, 8, 11; Bamberger/Roth/Faust § 474 Rn. 7 a. E.; Reinking/Eggert Der Autokauf, 12. Aufl. 2014, Rn. 2188 ff.

  38. 38.

    BGHZ 170, 67 Rn. 16 = NJW 2007, 759; eher in die Richtung der erstgenannten Ansicht wohl BGH NJW 2005, 1039, 1040.

  39. 39.

    BGH ZIP 2013, 269 Rn. 17 = NJW-RR 2013, 687.

  40. 40.

    In MünchKomm, § 475 Rn. 36; in Köhler/Lorenz PdW Schuldrecht II, Fall 66; LMK 2007, 211667. Ähnl. Looschelders JA 2007, 673, 678, der meint, der Verbraucher könne sich im Ergebnis sowohl an den privaten Verkäufer als auch an den Händler halten. Der BGH (BGHZ 170, 67 Rn. 12 ff., 18 = NJW 2007, 759) hat diese Auffassung ausdrücklich abgelehnt.

  41. 41.

    St. Rspr. seit BGHZ 63, 382 ff.; Palandt/Grüneberg § 311 Rn. 66.

  42. 42.

    Vgl. Bamberger/Roth/Faust § 475 Rn. 8 ff.; MünchKomm/Lorenz § 475 Rn. 8; Andreae NJW 2007, 3457, 3462; vgl. auch OLG Oldenburg ZGS 2004, 75.

  43. 43.

    Staudinger/Matusche-Beckmann (2014) § 475 Rn. 74.

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Balzer, P., Kröll, S., Scholl, B. (2015). Fall 11. In: Die Schuldrechtsklausur I. Tutorium Jura. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-45662-0_11

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