Zusammenfassung
Gefühle sind vorbewusste Reaktionsbereitschaften und – via Ausdrucksverhalten – Kommunikationsmittel mit Signalwirkung. Sie dienen der intuitiven, lebenserhaltenden Anpassung höherer Lebewesen an ihre Umgebung. Aus evolutionsbiologischer bzw. neurowissenschaftlicher Sicht sind sie an die Entwicklung eines neuronalen Zentralorgans (Gehirn bzw. Vorstufen) gebunden, wobei die Grenze zwischen Empfindung und Gefühl fließend ist. Der umfassendere, in der Psychologie obsolete Begriff Gemüt (Althochdeutsch: muot = Leidenschaft) kennzeichnet die Gesamtheit des »Seelenlebens« einschließlich Ahnen, Empfinden, Verspüren, Fühlen, Angemutet- und Angeregtwerden, Intuition, Instinkt, Appetenz, Neigung und Befindlichkeit. Unter Affektivität (lateinisch: affectus = gestimmt) wird die – durchaus wechselhafte – Gesamtheit der Affekte, Stimmungen und Gefühle verstanden. Der verwandte Begriff Emotionalität (lateinisch: emovere = aufwühlen) hingegen bezieht sich eher auf das mehr oder weniger konstante Persönlichkeitsmerkmal zur Kennzeichnung des Gemütes.
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Payk, T.R. (2015). Pathologie der Gefühle. In: Psychopathologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-45531-9_5
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