Zusammenfassung
Dieser Beitrag geht der Frage nach, welchen Stellenwert Intuition in der evidenzbasierten Suchtprävention besitzt bzw. erhalten sollte. Da ich diese Fragestellung als eine Auseinandersetzung zwischen Forschung und Praxis erachte, möchte ich zu Beginn mein Verständnis über den Diskurs zwischen diesen beiden Bereichen darstellen. Einer Annäherung des Begriffes „Intuition“ folgt, ohne sich in der Darstellung der vielfältigen (auch evidenzbasierten) suchtpräventiven Maßnahmen zu verlieren, ein Diskurs zur Qualität in eben dieser Praxis. Zudem möchte ich auch den Versuch einer Antwort unternehmen, was das Anforderungsprofil für Fachkräfte in der Suchtprävention ausmacht im Hinblick auf eine „Intuitionskompetenz “. Vor meinem Fazit möchte ich mit der Vorstellung der „cognition based medicine“ noch einen Blick über den Tellerrand der evidenzbasierten Medizin bzw. Suchtprävention werfen. Dieser Ansatz interessiert sich neben den Zahlen noch für „weiteres Erkenntnismaterial“ (Kiene, 2001) und dabei insbesondere für das klinische Urteil der Praktikerinnen und Praktiker, in diesem Falle das ärztliche Urteil. Da Suchtprävention mehrheitlich von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern durchgeführt wird, soll es in diesem Kontext um deren Urteil gehen.
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Schulte-Derne, F. (2015). Intuition in der Praxis. In: Hoff, T., Klein, M. (eds) Evidenzbasierung in der Suchtprävention. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-45152-6_9
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