Zusammenfassung
Wie oft in der Politik sind auch in der Sucht- und Drogenpolitik dramatische Entwicklungen notwendig, um neuen Überlegungen Raum zu geben. Die Ereignisse am Züricher Platzspitz Ende der 80er-Jahre haben den Umgang mit Abhängigkeitserkrankten in der Schweiz nachhaltig verändert und zudem den Fokus auf die Ursachen der Sucht gelenkt. Für die Entwicklung der Suchtprävention in Österreich haben sich die Ereignisse im Nachbarland und v. a. die Züricher Plakatkampagne „Sucht hat viele Ursachen“ unterstützend ausgewirkt. Ab 1993 sind in Österreich sukzessive die Präventionseinrichtungen der Bundesländer entstanden, die sich mithilfe der „Österreichischen ARGE Suchtvorbeugung“ um einheitliche Standards und Synergien bemühen. Das in Österreich stark verankerte föderale Prinzip führt in der Suchtprävention zu vielen kleinen Fachstellen, die dem breiten Aufgabenspektrum qualitätsgesicherter Suchtprävention jedoch oft nur mit großer Mühe entsprechen. Die im „Kölner Memorandum“ erwähnten finanziellen, personellen und fachlichen Ressourcen, die für ein evidenzbasiertes Vorgehen notwendig wären, sind vielfach nicht vorhanden. Deshalb ist die Forderung nach evidenzbasiertem Vorgehen als Chance für die suchtpräventive Praxis zu betrachten, sich weiter zu qualifizieren und gesellschaftlich nachhaltig zu verankern.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Literatur
Adams, M., & Effertz, T. (2010). Volkswirtschaftliche Kosten des Alkohol- und Tabakkonsums. In: M.V. Singer, A. Batra, K. Mann (Hrsg.),Alkohol und Tabak. Grundlagen und Folgeerkrankungen (S. 57–64). Stuttgart, New York: Georg Thieme Verlag.
Aichinger, P. (26. Juni 2012). Parteienförderung: Österreich ist Vizeweltmeister. Die Presse. http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/1260075/Parteienforderung_Osterreich-ist-Vizeweltmeister. Zugegriffen: 14. Dezember 2014.
Böhmer, J., Bühringer, G., & Jannik-Konecny, T. (1993). Expertise zur Primärprävention des Substanzmissbrauchs. Baden-Baden: Nomos.
Bruckner, J., & Zederbauer, S. (2000). Vergleich und Analyse des Problems illegaler Drogen in Österreich unter ökonomischen Gesichtspunkten. Wien: Fonds Gesundes Österreich.
Bühler, A., & Kröger, C. (2006). Expertise zur Prävention des Substanzmissbrauchs. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
EMCDDA. (2009). Annual report on the state of the drugs problem in Europe. Lisbon: EMCDDA. http://www.emcdda.europa.eu/attachements.cfm/att_93236_EN_EMCDDA_AR2009_EN.pdf. Zugegriffen: 14. Dezember 2014.
Heidreich, J., Prugger, C., & Keil, U. (2010). Tabak und Volksgesundheit- Zahlen und Fakten. In: M. V. Singer, A. Batra, K. Mann (Hrsg.), Alkohol und Tabak. Grundlagen und Folgeerkrankungen (S. 41-51). Stuttgart, New York: Georg Thieme Verlag.
Laux, G. (2009). Abhängigkeit und Sucht. In: A. Deister, G. Laux & H. J. Möller (Hrsg.),Duale Reihe Psychiatrie und Psychotherapie (4. Aufl., S. 307–354). Stuttgart: Georg Thieme Verlag.
Morgenstern, C. (1910). Palmström (mit Umschlagzeichnung von Karl Walser). Berlin: Bruno Cassirer.
Munro, G. (1997). School-based drug education: realistic aims or certain failure. (An occasional paper of the Australian Drug Foundation). Melbourne, Australia: Australian Drug Foundation.
Statistik Austria. (2013). Gesundheitsausgaben in Österreich. Abstract. http://www.marktmeinungmensch.at/studien/gesundheitsausgaben-in-oesterreich/ Zugegriffen: 14.Dezember 2014.
Uhl, A. (1998). Evaluation of Primary Prevention in the Field of Illicit Drugs. Definitions – Concepts – Problems. In: A. Springer & A. Uhl (1998) (Eds.),Evaluation research in regard to primary prevention of drug abuse. Brussels: European Commission social sciences.
World Health Organisation. (2009). Global health risks: mortality and burden of disease attributable to selected major risks. Geneva: WHO Press.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2015 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Lagemann, C. (2015). Die Entwicklung der Suchtprävention in Österreich. In: Hoff, T., Klein, M. (eds) Evidenzbasierung in der Suchtprävention. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-45152-6_8
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-45152-6_8
Published:
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-45151-9
Online ISBN: 978-3-662-45152-6
eBook Packages: Medicine (German Language)