Zusammenfassung
Die »Bewaffnung« von Antikörpern mit toxischen Substanzen bzw. Radionukliden kommt dem Konzept einer Zauberkugel sehr nahe. Da pflanzliche und bakterielle Toxine meist Enzyme sind, kann ein einziges Molekül Tausende Moleküle verändern. Im Gegensatz dazu haben Wirkstoffe keine enzymatische Aktivität. Wenige Moleküle müssen daher ausreichen, um lebensnotwendige Strukturen wie DNA zu schädigen. In jüngster Zeit wurden mehrere erfolgreiche Behandlungen mit Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADCs) berichtet, die Mikrotubuli schädigen. Diese röhrenförmigen Strukturen sind essenziell für die Zellteilung. Werden sie mit ADCs destabilisiert, findet keine Zellteilung statt, und der Tumor hört zu wachsen auf. Um Antikörper mit Radionukliden zu beladen, werden sie mit käfigartigen Komplexen (Chelatoren) verbunden, die positiv geladene Ionen radioaktiver Metalle binden. Um Nebenwirkungen zu reduzieren, zielen neue Ansätze darauf ab, den Tumor zuerst mit Antikörpern anzupeilen und anschließend den gebundenen Antikörper mit dem Radionuklid zu beladen.
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Little, M. (2015). Antikörper als »Zauberkugel«. In: Antikörper in der Krebsbekämpfung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-45114-4_6
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