Zusammenfassung
Der Begriff „Allergie“ wurde 1906 von Clemens von Pirquet eingeführt. Er bezeichnet eine spezifische Reaktion des adaptiven Immunsystems gegen harmlose Fremd-Antigene, die eigentlich keine Immunreaktion erfordern würden. Die stattfindende Immunreaktion ist dabei ein ganz normaler Vorgang, der aber als Allergie bezeichnet wird, da sie sich nicht gegen ein Pathogen, sondern gegen ein harmloses Antigen richtet. Das auslösende Antigen wird dabei Allergen genannt. Die allergische Reaktion kann teilweise sehr stark ausfallen und zu erheblichen Schädigungen des Organismus führen.
Immunologisch werden die Hypersensitivitätsreaktionen, zu denen je nach Antigen die Allergien (fremde Antigene) oder Autoimmunreaktionen (eigene Antigene) gehören, in vier Klassen eingeteilt. Diese Einteilung beruht auf den immunologischen Mechanismen, die der gegen das Allergen gerichteten Immunantwort zugrunde liegen. Man sollte dabei aber immer berücksichtigen, dass es sich bei keiner Immunreaktion um einen isolierten Vorgang handelt. Auch wenn eine Komponente eine zentrale Rolle spielt, wie beispielsweise IgE in der Typ-1-Allergie, handelt es sich immer um ein komplexes Netzwerk aus vielen Einzelteilen. Beispielsweise können Antikörper, die in den Klassen 1 bis 3 von Bedeutung sind, nicht ohne die in den vorherigen Kapiteln beschriebene Interaktion zwischen antigenpräsentierenden Zellen, T-Helferzellen und B-Zellen produziert werden.
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Haase, H. (2015). Allergie. In: Immunologie für Einsteiger. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-44843-4_10
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