Zusammenfassung
Platon, der von ca. 427 bis 347 v. Chr. lebte, war ein bedeutender Philosoph, Schriftsteller, Lehrer, und gelehriger Gesprächspartner großer Mathematiker seiner Zeit. Seine Vorstellung einer von uns unabhängigen Welt der Ideen (griechisch: eidos, latinisiert idea für „Bild“, „Art“) hat das europäische Weltbild über Jahrhunderte mitgeprägt. Die Gestalt eines Diskuswerfers ist in der Vorstellungswelt des Künstlers unabhängig von Materie zugegen; sie kann in Marmor, Bronze oder anderen Materialien verwirklicht werden. Platons Ideen sind jedoch nicht nur Gedanken, Fantasiebilder oder Einfälle in unserem heutigen Sinne, sondern unabhängig von uns existierende vollkommene, immaterielle Urbilder, denen materielle Objekte in unvollkommener Weise nachgebildet sind. Geometrische Objekte wie Kreis, Kugel oder Pyramide existieren in vollkommener Form als geistige Wesenheiten in einer von uns unabhängigen, immateriellen Welt, und sie existieren ewig. Platon hat auch den Begriff „Weltseele“ (psyché tou pantós, lateinisch: anima mundi) geprägt (in Timaios und Nomoi, in Eigler 1990).
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Müller, W. (2015). Der über Jahrhunderte bestimmende Einfluss der griechischen Antike auf das abendländische Weltbild. In: R-Evolution - des biologischen Weltbildes bei Goethe, Kant und ihren Zeitgenossen. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-44794-9_5
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