Zusammenfassung
In den vorangehenden Kapiteln haben wir einen Zweig der Spieltheorie kennengelernt, den man als „rationale“ Spieltheorie bezeichnen kann. In der rationalen Spieltheorie treffen die Spieler bewusste Entscheidungen, die darauf abzielen, ihre Auszahlungen zu maximieren. Wir haben dabei unterstellt, dass die Spieler nicht nur bewusste Entscheidungen treffen, sondern dass sie dabei auch keine Fehler machen. Wir werden nun zum Schluss dieses Buches noch ein Gleichgewichtskonzept kennenlernen, welches explizit die Analyse von Fehlern berücksichtigt.
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Leseempfehlungen und Literatur
Das Konzept der Trembling-Hand Perfektion ist von Reinhard Selten (1975) entwickelt worden, der zusammen mit John Nash und John Harsanyi im Jahr 1994 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhalten hat. Eine vertiefende, gleichzeitig knappe Darstellung der Trembling-Hand Perfektion findet sich in Abschnitt 5.5. in Rieck (2013). Eine ausführliche Diskussion auf mathematisch deutlich höherem Niveau findet sich z.B. in Berninghaus/Erhart/Güth (2010), Abschnitt 2.6.
Mit den Ausführungen in diesem 8. Kapitel haben wir den Kernbereich der rationalen Spieltheorie verlassen. Das hier vorgestellte Konzept der Trembling-Hand Perfektion unterstellt aber weiterhin, dass die Spieler bewusste Entscheidungen treffen, dabei aber evtl. kleinere Fehler machen. Ein weiterer Zweig der Spieltheorie, die sogenannten evolutorische Spieltheorie, untersucht Spiele, in denen die Spieler keine bewussten Entscheidungen mehr treffen. Mit Methoden der evolutorischen Spieltheorie lässt sich z.B. das Verhalten von Tierpopulationen untersuchen, aber auch menschliche Lernprozesse, die auf dem einfachen Ausprobieren von Strategien beruhen. Eine sehr schöne, vor allem auf Beispielen und Intuition beruhende Einführung in die evolutorische Spieltheorie findet sich in Rieck (2013), Abschnitt 5.7. Mathematisch etwas anspruchsvoller führen Holler/Illing (2009), Kapitel 8, in die evolutorische Spieltheorie ein.
Berninghaus, Siegfried K., Ehrhart, Karl Martin und Güth, Werner (2010): Strategische Spiele – Eine Einführung in die Spieltheorie, 3. Auflage, Springer Verlag, Heidelberg u.a.O.
Holler Manfred J. und Illing Gerhard (2009): Einführung in die Spieltheorie. 7. Auflage, Springer Verlag, Heidelberg u.a.O.
Rieck, Christian (2013): Spieltheorie – Eine Einführung. 12. Auflage, Christian Rieck Verlag, Eschborn.
Selten, Reinhard (1975): Reexamination of the perfectness concept for equilibrium points in extensive games. In: International Journal of Game Theory, B and 4, S. 25–55.
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Winter, S. (2015). Spiele mit fehlerhaften Strategien. In: Grundzüge der Spieltheorie. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-44422-1_8
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Publisher Name: Springer Gabler, Berlin, Heidelberg
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Online ISBN: 978-3-662-44422-1
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