Zur Bedeutung der Psychopharmaka in der Innenwelt des Psychosekranken und in der Interaktion mit seinem Therapeuten

Zusammenfassung

Die Kontroverse, ob Psychopharmaka oder Psychotherapie bei der Behandlung von Psychosen das Bessere sei, ist schon im vorigen Jahrhundert zugunsten der ausgewogenen Gleichzeitigkeit beider Komponenten, sowohl der biochemischen als auch der psychodynamischen, entschieden worden. Der Arzt, der Antipsychotika verschreibt, sollte sich als Diener einer übergeordneten Wissenschaft verstehen. Das bezieht sich auch auf das Verständnis der medikamentösen Beeinflussung der Innenwelt des Patienten, bei der positive und negative Wirkungen abgewogen werden müssen. Die Bearbeitung der Probleme, die bei der Verordnung und dauerhaften Einnahme von Psychopharmaka entstehen, können z. B. wirksam in gruppenpsychotherapeutischen Sitzungen, in denen „Kenner unter sich“ zusammensitzen, sowie durch eine „Behandlungspartnerschaft“ mit Angehörigen gelöst werden.