Zusammenfassung
Bei der Elekromyographie wird der zu untersuchende Muskel mit einer konzentrischen Nadelelektrode sondiert. Im kranken Muskel lässt sich in Ruhe pathologische Spontanaktivität in Form von Fibrillationen, positiven scharfen Wellen sowie repetitiven, pseudomyotonen und myotonen Entladungen nachweisen. Die Aktivität bei willkürlicher Innervation wird nach der Amplitude und der Dauer der rekrutierten Einheiten und der Anzahl der Einheiten pro Zeiteinheit – dem sog. Interferenzmuster – beurteilt. Myopathien sind vereinfacht gesagt durch Entladung von überwiegend kurzen niedrigamplitudigen Einheiten – auch bei starker Innervation – und eine raschen Rekrutierung von Einheiten mit einem frühzeitig dichten Interferenzmuster schon bei nur leichter bis mäßiger Kraftentwicklung/-entfaltung gekennzeichnet, chronisch neurogene Prozesse dagegen durch das Fehlen kleiner Einheiten und einer frühen Rekrutierung hochamplitudiger Einheiten >500 μV bei auch nur leichter Innervation. Die Neurographie identifiziert demyelinisierende oder axonale Schädigungen peripherer Nerven, die Serienreizung hilft bei der Diagnose von Enplattenstörungen (Myasthenie).
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Mortier W (1994) Muskel- und Nervenerkrankungen im Kindesalter. Georg Thieme Verlag Stuttgart, S. 37–47
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Schara, U., Schneider-Gold, C., Schrank, B. (2015). Neurophysiologische Diagnostik. In: Klinik und Transition neuromuskulärer Erkrankungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-44239-5_5
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