Zusammenfassung
„Ich behaupte aber, daß in jeder besonderen Naturlehre nur so viel eigentliche Wissenschaft angetroffen werden könne, als darin Mathematik anzutreffen ist“, schreibt Immanuel Kant (1786) in seinem Werk Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft. Er stand damals unter dem Eindruck der Newton’schen Mechanik, die beispiellose Erfolge in der Erklärung und Vorhersage aller möglichen Bewegungen am Himmel und auf der Erde gezeitigt hatte und damit zum Maßstab für eine Wissenschaft von der Natur geworden war. Und diese „Naturlehre“ war aus der Symbiose von Experiment und Mathematik hervor gegangen, die Galilei zwei Generationen vor Isaac Newton konzipiert hatte. Ich halte diese Aussage von Kant für problematisch und irreführend, und ich will hierfür meine Gründe nennen. Gleichzeitig will ich aber auch das Hohe Lied der Mathematisierung der Wissenschaften singen, nur dass ich diese nicht als Garant und eigentliche Ursache für eine Wissenschaftlichkeit ansehe.
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Honerkamp, J. (2015). Die Rolle der Mathematik in einer Wissenschaft. In: Wissenschaft und Weltbilder. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-43954-8_5
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