Zusammenfassung
Aktuelle Studien zeigen, dass der betriebliche Alltag durch Flexibilisierung, Ökonomisierung, Kostenreduktion und eine »Personalpolitik der unteren Linie« geprägt ist. Die Folgen sind Arbeitsverdichtung und hoher Arbeits- und Zeitdruck bei den Beschäftigten. Vor dem Hintergrund, dass eben diese psychischen Arbeitsbelastungen in den Betrieben über traditionelle Regulierungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes nur schwer zu reduzieren sind, steht die Betriebliche Gesundheitsförderung vor großen Herausforderungen. Viele Möglichkeiten bleiben allerdings ungenutzt, hierzu gehört u. a. die stärkere Mobilisierung der betrieblichen Akteure für die Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen psychischer Belastungen. Eine weitere zu bewältigende Schwierigkeit liegt in der Ausweitung der atypischen Beschäftigung (sowie der Werkverträge). Auch die seit Jahren laufenden Kosteneinsparungen in den staatlichen Arbeitsschutzbehörden, die mittlerweile dazu geführt haben, dass diese ihren Beratungs- und Kontrollaufgaben nur noch bedingt nachkommen können, sollten im Zuge einer zukunftsweisenden Gesundheitsförderung überdacht werden.
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Ahlers, E. (2014). Möglichkeiten und Grenzen Betrieblicher Gesundheitsförderung aus Sicht einer arbeitnehmerorientierten Wissenschaft. In: Badura, B., Ducki, A., Schröder, H., Klose, J., Meyer, M. (eds) Fehlzeiten-Report 2014. Fehlzeiten-Report, vol 2014. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-43531-1_5
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