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Persönlichkeitsstörungen in Beziehung zu angeborenen Persönlichkeitsvarianten

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Lehrbuch der Psychiatrie
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Zusammenfassung

Psychopathie und Schwachsinn können in der Übersicht über alle psychischen Störungen als eine Grundform zusammengefaßt werden: das Gemeinsame beider liegt darin, daß sie sich teilweise als die Folge von vererbten Persönlichkeitsvarianten verstehen lassen. Allzusehr schematisiert wäre es hingegen, sie schlechthin als Persönlichkeitsvarianten zu bezeichnen. Sie sind es nur teilweise, weil eine Minderzahl von Schwachsinns- und Psychopathieformen auch durch fetal oder frühkindlich erworbene Hirnkrankheiten zustande kommt. Die Störungen, die wir bei Psychopathen und Schwachsinnigen vor uns sehen, sind auch nicht die Persönlichkeitsvarianten selbst, sondern sind Aspekte einer auf Grund der vererbten Persönlichkeitsvariante unter dem Einfluß der Lebenserfahrung geprägten Persönlichkeit.

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Referenzen

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  9. Von Marquis de Sade, einem mit der Anomalie behafteten Schriftsteller.

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  12. Androgyne = Männer mit weiblichem, Gynandrier = Frauen mit männlichem Körperbau.

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  14. Wie Kinder in den ersten Jahren und Primitive.

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  17. Kommt gelegentlich auch bei Gesunden vor.

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  18. Interessanterweise ist die Intelligenzprüfung noch aus einem ganz anderen Grunde heikel: derjenige, dem sie als ärztliche Schlußfolgerung mitgeteilt wird, ist gerne bereit, sie überkritisch zu betrachten, gewissermaßen den Untersuchten gegen den Untersucher zu „verteidigen“. Es ist, wie wenn man die Intelligenzprüfung an einem Exploranden als Anmaßung des Untersuchers betrachtete, gegen die man sich auflehnen möchte, und als ob man fürchtete, man könnte selbst durch eine ähnliche Untersuchung „hineingelegt“ werden. Der Arzt, der auf Grund von Intelligenzprüfungen Schlußfolgerungen vertreten muß, setzt sich leicht Anfeindungen aus.

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  20. Ausführungen von Max Grob, Professor für Kinderchirurgie in Zürich.

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© 1966 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Bleuler, E. (1966). Persönlichkeitsstörungen in Beziehung zu angeborenen Persönlichkeitsvarianten. In: Lehrbuch der Psychiatrie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-43158-0_12

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