Zusammenfassung
Sinkt in der Pumpe der Wasserdruck an irgendeiner Stelle der Strömung auf den der Wassertemperatur entsprechenden Dampfdruck, so tritt gemäß Abschn. 2 Dampfbildung, also Loslösen des Wassers von der Wand ein, d. h. es bildet sich ein mit Dampf und ausgeschiedenen Gasen angefüllter Hohlraum von im allgemeinen verschwindend kleinem Druck. Man bezeichnet diese Erscheinung als Kavitation. Dieser bei Kolbenpumpen seit langem beachtete und als „Wasserschlag“ gefürchtete Vorgang verdient bei Kreiselpumpen — ebenso wie bei Wasserturbinen — erhöhte Aufmerksamkeit. Jede Drucksenkung in einer Strömung ist mit einer entsprechenden Steigerung der Geschwindigkeit verknüpft, die sich in mehrfacher Hinsicht ungünstig auswirkt. Das von der Wand losgelöste Wasser trifft nämlich infolge des Fehlens jedes dämpfenden Zwischenmittels schlagartig wieder auf der Wand auf. Die Menge der ausgeschiedenen Gase ist zu gering, als daß sie eine ausreichende Polsterwirkung ausüben könnten, ebensowenig wie der Dampf die plötzliche Drucksteigerung verhindern kann, da er unter der Einwirkung des Stoßdruckes sehr rasch kondensiert. Infolge des unelastischen Zusammenpralls mit der Wand entstehen einmal störende Geräusche vom feinen Knistern bis zu den stärksten Schlägen, die für die Umgebung unerträglich sein und auch unzulässige Schwingungen der ganzen Maschine zur Folge haben können. Ferner ist die Wiederumsetzung der Geschwindigkeit in Druck infolge des Stoßcharakters des Vorgangs wenigstens bei starken Ablösungen erschwert. Hinzu kommt, daß an diesen Stellen die Wandreibung sich vergrößert. Es treten also offenbar auch große Energieverluste ein, die ein kräftiges Absinken des Wirkungsgrades und der Leistung bewirken.
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Literatur
Hütte Bd. I 26. Aufl. S. 424.
Hütte Bd. I 26. Aufl. S. 450.
Vgl. Tho ma: Die Kavitation bei Wasserturbinen. Hydraulische Probleme, herausgeg. vom VDI S. 67.
Vgl. F öttinger: Kavitation und Korrosion. Hydraulische Probleme usw. S. 14ff., ferner Ackeret: Kavitation. Handbuch der Experimentalphysik, herausgegeben von Wien-Harms, Bd. 4 1. TI. S. 463ff. Leipzig: Akad. Verlagsges. 1931, oder Escher Wyss Mitt. 1930 S. 28ff.
Entnommen aus Escher Wyss Mitt. 1930 S. 33.
Vgl. W. Hahn: Z. VDI Bd. 75 (1931) S. 1283.
Vgl. auch E. Honegger: Metallerosion durch Wasser und Dampf. Verh. 2. int. Kongr. f. Techn. Mech. Zürich u. Leipzig 1927 S. 347ff. Untersuchung einer großen Zahl von Metallen, die bei atmosphärischem Druck dem periodischen Einfluß eines feinen Wasserstrahls ausgesetzt wurden, ergeben für die auf jeden Wasserstoß eingetretene Gewichtsverminderung den Wert const (125 — c)2, wo c die Auftreffgeschwindigkeit des Wassers in m/s. Hier ergab sich also unter c = 125 m/s keine Erosion. Ackeret stellt jedoch in Schweiz. Bauztg. Bd. 98 (1931) S. 309 bereits bei c = 50 m/s Zerstörungen fest.
Vgl. auch die in FuBbem. 5 S. 237 erwähnte Arbeit von 2 Honegger.
Engineer 1930 17. Okt. S. 418ff.
Hahn: Z. VDI Bd$175 (1931) S. 1293ff. 2 Engineering 1932 S. 366f.
Vgl. Thoma: Z. VDI 1930 S. 719 u. 1773; 1931 S. 997; Z. Maschinenbau 1931 S. 700.
Vgl. die S. 350 erwähnten Versuche des Wähler-Instituts der Techn. Hochschule Braunschweig.
Vgl. auch Thum: Z. VDI Bd. 75 (1931) S. 1328ff.
Vgl. Fußbem. 1 S. 9.
Föttinger: Hydraulische Probleme usw., S. 19.
Ergebn. d. aerodynam. Versuchsanstalt zu Göttingen, III. Lief. S. 132. München u. Berlin 1927.
Vgl. Fußbem. 3 S. 246.
Vgl. die in Fußbem. 2 S. 179 angeführte Arbeit von Closterhalfen; weiter Hag m a y e r, Messungen des Druckverlaufs über Lauf- und Leitschaufel usw., Dissertation Braunschweig 1932; aus der die Abb. 169 entnommen ist; ferner S. Uchimaru: J. Fakulty Engng., Tokio imp. Univ., Bd. XVI Nr. 6 (Sept. 1925). und die in Fußbem. 1 S. 196 angeführte Arbeit von Y e n d o S. 59.
Vgl. Hahn: Die Entwicklung der Speicherpumpen. Z. VDI Bd. 74 (1930) Nr. 25, insbes. Abb. 4.
Die Schräglinie ist gewählt, um die Untersclmeidung der Drucklinien bei der Darstellung der Abb. 169 zwanglos als Folge der endlichen Dicke des Schaufelkopfes zu erklären, da auf der rechten Seite der Abb. 171 a, in welcher die Auftragung in gleicher Weise wie in Abb. 169 vorgenommen ist, diese Unterschneidung ebenfalls auftritt. Die in Abb. 171 a vorhandenen positiven und negativen Druckflächen fl und /2 beweisen, daß eine endlich dicke Schaufel trotz wirkungsfreier Mittellinie am Anfang nicht wirkungsfrei ist. Daß in Abb. 169 der Unterdruck Ah“’ auf der Saugseite größer ist als auf der Druckseite (links unterhalb von A) dürfte auf unsymmetrische Zuschärfung des Schaufelanfangs oder den beginnenden Schaufeldruck zurückzuführen sein. Ferner ist zu beachten, daß die berechnete Stoßfreiheit wegen der Einlaufkrümmung nur am mittleren Faden verwirklicht sein kann.
Pötter: Über den Einfluß des Kopfes von Schaufelprofilen bei Kreiselrädern auf die Kavitation. Dissert. Aachen 1927. Föttinger, „Hydraulische Probleme“ S. 54ff. W einig, Wasserkraft u. Wasserwirtsch. 1932, Heft 7 und 9; H. Hol 1, Forschung Bd. 3 (1932) Mai-Heft.
Bei Strömung uni einen Kreiszylinder wäre ψ = 3. Versuche ergeben aber ψ = rd. 1.
Vgl. auch Escher Wyss Mitt. 1931 Heft 2 /3 S. 69.
DRP. 518178 von Klein, Schanzlin & Becker, vgl. ferner Arch. Wärmewirtsch. 1931 Heft 10 S. 299.
Z. ges. Turbinenwes. 1911 S. 140.
Vgl. Flügel: Hydraulische Probleme, S. 154, wo die Zuschläge übrigens zu reichlich angegeben sind.
Vgl. die in Fußbem. 1 S. 348 angegebene Arbeit von Theunissen.
DRP. 443163.
Miyagi, O.: Technol. Rep. Tôhoku Univ. Bd. 9 Nr. 2 (1930) S. 290.
Z. VDI 1925 S. 332.
Hydraulische Probleme, herausgeg. vom VDI 1925 S. 164.
Vgl. Koneczny u. Oesch: Z. ges. Turbinenwes. 1914 S. 199, woraus auch Abb. 177 b entnommen ist.
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Pfleiderer, C. (1932). Kavitation. In: Die Kreiselpumpen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-43146-7_10
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