Zusammenfassung
Über der Fehlerforschung ruht ein seltsames Schicksal. Von ihr gilt in verstärktem Maße, was Ebbinghaus von der wissenschaftlichen Psychologie gesagt hat: sie hat eine lange Vergangenheit, aber nur eine kurze Geschichte. Fehler werden gemacht, solange es Menschen gibt, und die Beschäftigung mit dem Phänomen des Fehlers reicht zurück bis in die Anfänge menschlichen Denkens. Die antike Logik und die antike Rhetorik haben sich bereits mit dem Problem des Fehlers abgegeben, aber ihr Ringen war einseitig und unfruchtbar, denn einmal war die notwendige Trennung von Falschem und Fehlerhaftem noch nicht erfolgt, und zweitens war es ledigüch die logisch-formale Seite, welche das Altertum in Angriff nahm. Von einer materialen Behandlung des Fehlerproblemes war nicht die Rede, konnte auch bei dem damaligen Stande der wissenschaftlichen Forschung nicht die Rede sein. Immerhin verdanken wir dem antiken Denken durch die Verquickung des Fehlers mit dem Falschen die erste, aber noch unzulängliche Einreihung des Fehlers in die Welt der Werte.
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Für Schulversuche wenig geeignet; Sprachschatz der Kinder! (Bemerkung des Herausgebers.)
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Kießling, A. (1929). Fehlerforschung. In: Lesch, E. (eds) Bericht über den Vierten Kongress für Heilpädagogik in Leipzig, 11.–15. April 1928. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-43066-8_27
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