Zusammenfassung
Fall 4. Helene Renner. geb. 14. November 1877, Kontoristin. Der Vater ist Trinker, überaus reizbar und jähzornig, polternd, doeh tüchtig im Handwerk und nicht ohne Gemüt. Die verstorbene Mutter war sanft, freundlich und still, eine besorgte Hausfrau, die zeitweise sehr unter dem Wesen ihres Mannes litt und manchmal Ohnmachtsanfälle bekam. Die 5 Brüder der Kranken sind sämtlich aufgeregte und großenteils etwas jähzornige, grobe, streitsüchtige, zum Trunk geneigte Menschen, doch sämtlich brauchbar im Geschäft; einer litt an Anfällen, ein zweiter ist ein schwerlebiger, zu Verstimmungen geneigter Mann, der oft dann tagelang nicht spricht und einmal einen Sommer lang leutescheu, appetitlos und ohne zu arbeiten herumsaß; er war als Kind so empfindlieh gegen bestimmte Geräusche, daß er sich manchmal am Boden wälzte. Von den 3 Schwestern neigt eine zu Ohnmachten, eine andere ist furchtbar aufgeregt, rührselig, neigt zu Herzanfällen und sinnlosen Affektausbrüchen. — Ein Bruder der Mutter starb geisteskrank in einer Heilanstalt, eine Schwester derselben war eine exaltierte, phantastisch-ängstliche Person, die zeitweilig halluziniert habe; ein Vatersbruder der Mutter sei ein närrischer, aufgeregter Sonderling gewesen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Kretschmer, E. (1918). Der erotische Beziehungswahn alter Mädchen. In: Der Sensitive Beziehungswahn. Monographien aus dem Gesamtgebiet der Neurologie und Psychiatrie, vol 16. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42995-2_3
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