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Zur psychiatrischen Charakterlehre

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Der Sensitive Beziehungswahn

Part of the book series: Monographien aus dem Gesamtgebiet der Neurologie und Psychiatrie ((MONOGRAPHIEN,volume 16))

Zusammenfassung

Wenn wir nach dem oben entwickelten Plan an die gesteckte klinische Aufgabe herangehen wollten, so würden wir bald bemerken, daß wir ihr gegenüber noch ziemlich ungerüstet sind. Schon bei der Charakteranalyse müssen wir stehenbleiben. Wie wollen wir ein wissenschaftlich exaktes Charakterbild entwerfen, wenn die handlichen Begriffe fehlen, um den Stoff anzugreifen? Wir werden uns der Ausdrücke, die die lebendige Sprache für die Bezeichnung von Charaktereigenschaften geschöpft hat, mit aller Liebe bedienen; sie sind lebendig wie diese, zahllos mannigfach, farbig ineinander überspielend und beweglich; aber sie entschlüpfen uns, sie schlingen sich durcheinander, sobald wir sie sondern wollen. Sie reichen nicht aus, um ein Charakterbild, dessen gesetzmäßige innere Beziehung zu einer bestimmten Erkrankungsform wir erweisen wollen, fest zu begrenzen, so daß wir nachher in einer präzisen Formel sagen könnten : Hier liegt die klinische Verwandtschaft mit einzelnen, hier der grundsätzliche Unterschied von allen andern psychopathischen Charaktertypen verborgen, der es bedingt, daß nur diese eine so geartete Charakterform diese bestimmte psychopathische Krankheitsform hervorbringen kann und daß sie sie mit innerer Notwendigkeit hervorbringen muß, sobald das Erlebnis da ist, das sie erschließt.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1918 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Kretschmer, E. (1918). Zur psychiatrischen Charakterlehre. In: Der Sensitive Beziehungswahn. Monographien aus dem Gesamtgebiet der Neurologie und Psychiatrie, vol 16. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42995-2_2

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-42718-7

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