Zusammenfassung
Die Metalle nehmen sowohl bezüglich der chemischen Form, in welcher sie auf den menschlichen und tierischen Körper einzuwirken vermögen, als bezüglich der Art ihrer Einwirkung eine gewisse Sonderstellung gegenüber der Reihe der übrigen Gifte ein. Die chemischen Körper besonders der organischen Gruppe, es sei nur an Benzol, Blausäure, die Nitroverbindungen usw. erinnert, besitzen als Ganzes eine mehr oder weniger spezifische Giftwirkung und reagieren meist unmittelbar als Molekül mit dem lebendigen Protoplasma der Zellen. Ganz anders verhält sich Form und Art der primären und sekundären Einwirkung bei den Metallen. Freies Metall wird nur giftig, wenn es in Berührung mit dem lebenden Körper die Bedingungen findet, in wirksame Verbindungen überzugehen [Harnack (16)]. Daß die freien Metalle, d. h. Moleküle, als solche in den Körper aufgenommen werden, trifft streng genommen wohl nur für das Quecksilber (in Dampfform) zu, schon weniger rein beim Blei und Silber. Sämtliche anderen Metalle sind nur in ihren Verbindungen: Oxyden, Hydroxyden und Salzen wirksam, welche entweder als fertige Substanzen mit dem Körper in Reaktion treten oder im Körper erst entstehen. Diese Verbindungen wirken nach neueren Anschauungen teils als elektrisch neutrale Moleküle, welchem Zustand wahrscheinlich die osmotischen Wirkungen, die allgemeine Salzwirkung, größtenteils auch die Ätzwirkungen zuzuschreiben sind, teils als dissoziierte, elektrisch positiv (bzw. negativ) geladene Metall- (bzw. Halogen- oder Hydroxyl)ionen [Böhm (4)].
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Fischer, H. (1926). Vergiftungen durch Metalle. In: Alexander, A., et al. Gewerbehygiene und Gewerbekrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42986-0_18
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