Zusammenfassung
Unter den Fragen der Sozialpolitik wird im allgemeinen der Bevölkerungspolitik nur vom Standpunkt der Kindererzeugung innerhalb oder außerhalb der Ehe Beachtung geschenkt. Viel zuwenig wird berücksichtigt, daß das Geschlechtsleben des modernen Menschen in Beziehung zur Umwelt und Berufsausübung zu setzen ist. Berufswahl und Berufsausbildung fällt mit der Entwicklung des Geschlechtslebens zusammen, so daß das Sinnenleben des in der Pubertät stehenden Menschen bei dem Gedanken an den zukünftigen Erwerb in mehr oder minder bewußter Weise auch in dieser Richtung beeinflußt wird. Den meisten Sozialpolitikern ist unbekannt, daß die Geschlechtlichkeit vieler auf den besonderen Beruf und wirtschaftliche Verhältnisse eingestellt wird, daß sie durch ihren Beruf besonderen Erregungen des Sexuallebens ausgesetzt sind und daß das Geschlechtsleben durch die Erwerbsart eine ganz besondere Triebrichtung nimmt Statistiken über diese Frage sind mit großer Vorsicht zu bewerten, und Einzelfälle sind nicht maßgebend, um als Norm zu gelten. Diese geben aber Fingerzeige genug, um weitere Ermittlungen anzustellen.
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Betke, H. (1926). Beruf und Geschlechtsleben. In: Alexander, A., et al. Gewerbehygiene und Gewerbekrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42986-0_10
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