Zusammenfassung
Es ist im vorhergehenden der Unterschied betont worden zwischen der Wirkung der Arzneigifte und der Bakteriengifte. Nur die letzteren haben die Fähigkeit, unter Umständen Abwehrerscheinungen auszulösen, die der Giftwirkung entgegengerichtet sind und ihre schädlichen Folgen abschwächen, sogar gänzlich aufheben können. Es ist nun sehr naheliegend, genauer zu untersuchen, ob nicht gelegentlich auch die Arzneimittel auf zweierlei Weise wirken können, einmal nach einfachen chemischen Gesetzen, um so stärker, je größer ihre Menge ist (Massengesetz), das andere Mal als Reiz, der eine nützliche Gegenwirkung anregt. Zahlreiche Tatsachen der Pharmakologie und der Toxikologie lassen das Vorhandensein solcher Verhältnisse vermuten. Hierzu gehören die Erscheinungen der Gewöhnung an manche Gifte, z. B. an die Genußgifte (Alkohol, Nikotin, Koffein) und an die Opiumalkaloide, vielleicht auch die eigentümlichen Beobachtungen über sehr verschiedenes Verhalten des Körpers gegenüber Arsen und Phosphor.
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[Hier kann vielleicht Roux’ Lehre (1881) von der Gewöhnung an Gifte durch innere Umzüchtung helfen. Danach sterben die nicht widerstandsfähigen Zellen und lebenstätigen Zellteile und werden durch die widerstandsfähigen Nachkommen der widerstandsfähigen Zellen usw. ersetzt. Sind in ausreichendem Maße solche widerstandsfähigen Teile in den unbedingt zum Leben nötigen Organen vorhanden, so bleibt das Individuum am Leben und ist an das Gift angepaßt. (Terminologie 425.)]
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Willi Lange, G. (1917). Die Anpassung an Genuß-, an Arznei- und an Stoffwechselgifte und ihre praktische Bedeutung für die Heilkunde. In: Über funktionelle Anpassung, ihre Grenzen, ihre Gesetze in ihrer Bedeutung für die Heilkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42974-7_7
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