Zusammenfassung
Wenn irgendein Prozeß ohne das Dazwischentreten einer äußeren Einwirkung dauernd stattfindet, so muß es beim lebenden Organismus ein Mittel für seine Regulation geben, um ihn nach zwei Richtungen zu verändern. Er muß je nach Bedarf verstärkt oder abgeschwächt werden können. Solche physiologischen Prozesse kommen bei der Muscularis der kleinen Arterien in Betracht, ferner überall, wo glatte oder unwillkürliche Muskulatur vorkommt. Der „Ruhezustand“ der glatten Muskulatur, wenn sie also unbeeinflußt von nervösen Reizen ist, ist eine Art partielle Kontraktion „Tonus“ genannt. Dieser Tonus kann durch gewisse Nerven, die das Gewebe versorgen, erhöht und durch andere Nerven verringert werden. Im vorstehenden Kapitel sahen wir, wie die automatischen Darmbewegungen vom Splanchnicus aus gehemmt und vom Vagus gesteigert werden können. Für unseren augenblicklichen Zweck ist es gleichgültig, ob diese Bewegungen durch periodische Entladungen der Nervenzellen im Auerbachschen Plexus verursacht sind oder ihren Ursprung in den Muskelzellen selbst haben, obwohl die Arbeit von Gunn und Underbill (1914) zeigt, daß wohl das letztere zutrifft. In beiden Fällen können die entsprechenden Zellen entweder gehemmt oder erregt werden. Solche doppelten Wirkungen spielen, wie wir später sehen werden, für die Nervenzentren eine fundamentale Rolle. Das beste Beispiel ist wohl das Herz.
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Literatur
Allgemeines: Keith Lucas (1912 und 1917).
Das „Alles-oder-Niehts-Gesetz“: Adrian (1912–1914).
Die refraktäre Periode: Bramwell und Lucas (1911).
Die Nernstsche Theorie: A. V. Hill (1910); Keith Lucas (1910).
Zwischensubstanzen: Langley (1906); Keith Lucas (1906, 1, und 1907, 1).
Die Erregung bei Pflanzen: Pringsheim (1912); Burdon-Sanderson (1888).
Die Hemmung: Sherrington (1906, S. 83–106, 133–148 , 191–199); Macdonald (1905, S. 331–350); Forbes (1912).
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Bayliss, W.M. (1926). Erregung und Hemmung. In: Grundriss der Allgemeinen Physiologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42972-3_13
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