Zusammenfassung
Run ging es wie an allen Orten, wenn die Hausmutter spät heim kommt, mit Reden und Fragen; doch war noch keine Stunde verflossen, so war’s stille in der Glungge, nur im Stalle hörte man den Rappen fressen. Der schöne Schlaf hatte sich über die Bewohner gesenkt und seine Gaben gebracht, das Vergessen alles Leids und manch schön Gaukelspiel vor die bewußtlose Seele. Doch auf einem Bette sah man ihn nicht weilen. Es war ein reinlich Bett, auf demselben lag eine stattliche Federdecke und drinnen ein noch stattlicheres Mädchen; zu voll war dessen Seele, des Schlafes Eindrücke aufzunehmen. Was jener Stein unterbrochen, das tauchte wieder auf: liebliche Bilder aller Art schwammen über die Seele, flüchtig eilten die einen vorüber, süß und wonniglich weilten andere lange über dem verklärten Mädchen, das nicht in unruhiger Pein hin und her sich werfend den Schlaf suchte, sondern in seliger Hingebung Stunde um Stunde an sich vorüberrinnen ließ.
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© 1850 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Gotthelf, J. (1850). Der Knoten beginnt sich zu lösen, und als er sich stecken will, zerschlägt ihn ein Mädchen und zwar mit einem buchenen Scheit. In: Uli, der Knecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42957-0_25
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