Zusammenfassung
Eine räumliche Kurve kann man dadurch festlegen, daß man die rechtwinkligen Koordinaten x 1, x 2, x 3 eines Kurvenpunktes als Funktionen eines Parameters t gibt
. Es soll von den Funktionen x k (t) im folgenden in der Regel angenommen werden, daß sie „analytisch“ sind, sich also an jeder von uns zu betrachtenden Stelle t 0 nach Potenzen von t — t 0 entwickeln lassen, derart, daß die Reihen für hinlänglich kleine |t — t 0| konvergieren. Wir werden ferner im allgemeinen nur reelle Parameterwerte und nur reelle analytische Funktionen zulassen. Natürlich dürfen unsere drei Funktionen x k (t) nicht alle drei konstant sein, sonst schrumpft die Kurve auf einen einzelnen Punkt zusammen. Wir wollen sogar annehmen, daß an keiner Stelle t alle Ableitungen der drei Funktionen gleichzeitig verschwinden, ein Fall, der seinen Grund sowohl in der Parameterdarstellung wie auch in einem besonderen Verhalten der Kurve an der Stelle t haben kann.
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Referenzen
Vgl. G. Darboux: Théorie des surfaces, Bd. I, Kap. 1. Paris: Gauthier-Villars 1887. Dieses Werk von Darboux, das 4 Bände umfaßt, ist noch heute als eins der schönsten und reichhaltigsten Werke über Differentialgeometrie anzusehen’. Gaston Darboux wurde 1842 in Nîmes geboren. Mit 18 Jahren kam er nach Paris. An dem geistigen Leben dieser Stadt hat er dann 57 Jahre lang hervorragenden Anteil gehabt. Schon als Student der Ecole polytechnique und der Ecole Normale erregte er durch seine mathematische Begabung Aufsehen. Sehr bald kam er zu Ämtern und Ehren. 1880 wurde er der Nachfolger von Chasles auf dem Lehrstuhl für Geometrie an der Sorbonne, vier Jahre später wurde er zum Membre de l’Institut ernannt. Seine besondere Lehrbefähigung machte Darboux zum Vater einer ausgedehnten geometrischen Schule in Frankreich.
Über Leben und Werk von Darboux vergleiche man: A. Voss: Jahrbuch d. Kgl. bay. Ak. d. Wiss. 1917, S. 26–53, oder Jahresber. d. D. Math. Ver. Bd. 27, S. 196–217. 1918.
Ferner: L. P. Eisenhart und D. Hilbert: Acta mathematica Bd. 42, S. 257–284 und S. 269–273. 1920. Schließlich sei noch auf den zum Teil autobiographischen Vortrag von Darboux hingewiesen, den er vor dem römischen Mathematikerkongreß 1908 gehalten hat. Atti del congresso I, S. 105–122.
Andere Beweise bei: Mukhopadhyaya: Bull. Calcutta Math. Soc. Bd. 1. 1909; A. Kneser: H.Weber-Festschrift S. 170–180. Leipzig u. Berlin; 1912
W. Blaschke: Rendiconti di Palermo Bd. 36, S. 220–222. 1913
H. Mohrmann: Ebenda Bd. 37, S. 267–268. 1914.
J. Bertrand.: Mémoire sur la théorie des courbes à double courbure. Paris, Comptes Rendus Bd. 36.1850 und Liouvilles Journal (1) Bd. 15, S. 332–350.1850.
Zum Eindeutigkeitsbeweis kann man so verfahren wie im 2. Band dieser Differentialgeometrie § 50, Hilfssatz 1.
Vgl. W. Blaschke: Bemerkungen über allgemeine Schraubenlinien. Monatsh. f. Math. u. Phys. Bd. 19, S. 188–204, bes. S. 198. 1908.
E. Vessiot: Comptes Rendus Bd. 140, S. 1381–1384. 1905
E. Study: Zur Differentialgeometrie der analytischen Kurven. Trans. Amer. Math. Soc. Bd. 10, S. 1–49. 1909. In dieser Arbeit werden die imaginären Kurven systematisch studiert.
W. Blaschke: Arch. Math. Phys. Bd. 14, $.355. 1909. Aufgabe 256.
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Blaschke, W. (1930). Kurventheorie. In: Thomsen, G. (eds) Vorlesungen über Differentialgeometrie und geometrische Grundlagen von Einsteins Relativitätstheorie I. Die Grundlehren der Mathematischen Wissenschaften, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42943-3_2
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