Die Aufnahmen im polarisierten Lieht

Zusammenfassung

Polarisiertes Licht entsteht fast in allen Fällen, wo die Lichtfortpflanzung eine Änderung erfährt. Die Lichtschwingungen erfolgen dann nicht mehr nach allen Richtungen, sondern nur in einer Ebene, der sog. Schwingungsebene (Abb. 174). Die Lichtenergie wird in zwei Anteile, in ordentliche und außerordentliche Strahlen, zerlegt, und zwar entsteht bei der Brechung und Reflexion an einfach brechenden Stoffen polarisiertes Licht, dessen Schwingungsebenen zur Einfallsebene parallel oder senkrecht, zueinander also senkrecht gestellt sind. Beide Strahlen sind „ordentliche“, insofern sie das Snelliussche Brechungsgesetz befolgen. Bei einachsigen doppelbrechenden Körpern wird das Licht in einen ordentlichen und einen außerordentlichen Strahl zerlegt, während bei doppelbrechenden zweiachsigen Kristallen beide Strahlen „außerordentliche“ sind, welche im allgemeinen das Snelliussche Gesetz nicht befolgen. Fängt man das aus dem Medium austretende Licht auf, so erhält man zwei Lichtwirkungen an zwei verschiedenen Stellen, d. h. zwei Abbildungen von dem Ding, in welchem der Lichtstrahl in seine zwei Anteile polarisiert wurde. Solche Dinge nennt man anisotrop oder doppelbrechend.