Zusammenfassung
Über ein 14 jähriges Mädchen wurde geklagt, sie habe eine Anzahl von sexuellen Beziehungen angeknüpft, sei 10 Tage verschwunden gewesen und in der Nähe des Hauses der Eltern gefunden worden. Die Vorgeschichte: Die Familie war arm, hatte drei Kinder. Der ältere Sohn, der lange krank war, verdiente dann und lieferte das ganze Geld der Mutter ab, so daß er in höherer Gunst bei ihr stand. Nicht nur er bedurfte der Pflege seiner Mutter, auch der Vater kränkelte ununterbrochen, es gab nur kurze Intervalle, wo er arbeiten konnte. Man kann sich vorstellen, daß dieses Mädchen in dieser außerordentlichen Enge nicht viel Sorgfalt genießen konnte. Dazu kam noch ein drittes Kind, auch ein Mädchen, und es fügte sich so unglücklich, daß gerade in dieser Zeit der Vater sowohl als auch der ältere Bruder eine Zeit der Gesundung durchmachten, so daß sich die Mutter dem jüngsten Kinde wieder widmen konnte. Für das mittlere Kind war es eine ungemein ungünstige Situation. Ihr konnte die Mutter nicht viel Sorgfalt angedeihen lassen, so daß bei diesem Kind das Gefühl der Zurückgesetztheit entstand. Sie wuchs wie ein gehafites Kind auf, ohne die Wärme einer liebenden Mutter. Einigermaßen war der Einklang hergestellt, aber das Mädchen glaubte, hinter den anderen Geschwistern zurückzustehen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Adler, A. (1930). Angebliche Pubertätskrise. In: Die Technik der Individual-Psychologie. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42930-3_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-42930-3_6
Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-42653-1
Online ISBN: 978-3-662-42930-3
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