Zusammenfassung
Im Grunde bin ich derselben Ansicht wie Hopp, wenn er sagt, daß die Zeit für eine Theorie dieser Erscheinungen noch nicht gekommen ist, obgleich ich in bezug auf das jetzt schon zur Verfügung stehende Tatsachenmaterial naturgemäß anderer Meinung bin. Wenn ich trotzdem hier ausführlicher auf die Theorie eingehe, so geschieht es deshalb, weil von anderer Seite vielfach in einer Art und Weise theoretisiert worden ist, die in Methodik und Ergebnissen mir gleich bestreitbar zu sein scheint. Außerdem glaube ich allerdings, daß eine vorläufige theoretische Besprechung unter Umständen wertvolle Fingerzeige für die Beurteilung von Versuchen und Anstellung neuer zu geben imstande ist. Eine deutliche Bestätigung dieser Ansicht finde ich in den Untersuchungen Chowrins. Chowrin hat sich von vornherein hinsichtlich der Erklärung auf die Uberempfindlichkeit der Sinnesorgane festgelegt, so daß er anscheinend andere Möglichkeiten gar nicht sieht. Infolgedessen sind die sonst recht verdienstlichen Experimente zweifellos einseitig angelegt und nicht genügend gedanklich ausgewertet worden. Der Herausgeber Schrenck-Notzing betont übrigens in einem Nachwort diese Eigenheit der Arbeit selbst. (Vgl. meine Besprechung in den Psych. Studien 1919. Heft 10–11). Es ergibt sich von selbst, daß man im Anschluß an die Kritik auch in positivem Sinne zeigt, daß wohl noch andere Wege offen stehen, um zu einem Verständnis der Erscheinungen zu gelangen.
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Referenzen
Betreffs der erkenntnistheoretischen und sonstigen allgemein-theoretischen Grundlagen verweise ich auf meine Schrift „Monismus und Okkultismus“ Leipzig 1921.
Annal. für Naturphil. 1910. Bd. IX.
„Die Magie als experimentelle Naturwissenschaft“. Leipzig 1912.
Vgl. meine Arbeit im „Zentralblatt für Okkultismus“ 1919. 2) Journal für Psychol. u. Neurol. 1918.
Siehe meine Entgegnung auf die Forel sehe Arbeit in der „Zeitschr. für Psychotherapie u. medizin. Psychologie“, 1920.
Wenn wir auch im folgenden das Gebiet der Metaphysik betreten, so muß hier ausdrücklich betont werden, daß das Bisherige durchaus Empirie und ihre gedankliche Verarbeitung ist und ebenso viel oder wenig Metaphysik, als wenn der Physiker auf Grund von Experimenten in seinen Überlegungen Stellung gegen die Theorie vom Wärmestoff oder die Undulationstheorie desLichtes nimmt. Wenn auch das Folgende unhaltbar sein sollte, so wird damit nicht das Bisherige entwertet.
Vgl. fü das Folgende meine Schrift „Monismus und Okkultismus“ Leipzig, 1921. Grenzfragen des Nerven- und Seelenlebens. H. 106. II. Aufl. 8
Der Okkultismus im modernen Weltbild. Dresden, 1921.
E. Becher, „Die fremddienliche Zweckmäßigkeit der Pflanzengallen und die Hypohese eines überindividuellen Seelischen“. Leipzig 1917.
Journal f. Psychol. u. Neurol. 1918. Beiheft.
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Tischner, R. (1921). Zur Theorie der Telepathie und des Hellsehens. In: Über Telepathie und Hellsehen. Grenzfragen des Nerven- und Seelenlebens, Einzel-Darstellungen für Gebildete Aller Stände. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42925-9_3
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Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-42648-7
Online ISBN: 978-3-662-42925-9
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