Neue Untersuchungsergebnisse über Beziehungen zwischen der physiologischen und pathologischen sekretorischen Funktion des Magens zur Wasserstoffzahl des Blutes

Zusammenfassung

Der Hyperazide verschiebt im Verlaufe eines Digestionsversuches mit K a t s c h scher Koffeinreizlösung die aktuelle Reaktion seines Blutes ein wenig nach der sauren Seite (entgegengesetzt dem Verhalten beim Normaziden). Das Bikarbonat wird zur selben Zeit wie beim Normaziden vermehrt. Es wird ein Kurvenbild mit den Resultaten eines Falles von Ulkusduodeni mit Hyperazidität demonstriert. Auch der nüchterne Wert der aktuellen Reaktion des Blutes ist bei Hyperaziden häufig saurer als normal, es muss die Frage offen bleiben, ob die Übersäuerung des Blutes dieses Hyperaziden, die durch die Digestion noch eine weitere Anreicherung erfährt, primär durch die Überfunktion der Magen­drüsen bedingt ist, oder ob jener saure Zustand des Gesamtorganismus besteht, wie er nAch Balint zur Konstitution des Ulkus gehört. Es ist kein Zweifel, dass der vermehrte saure Zustand des Blutes beim Hyper­aziden, sei es mit oder ohne Ulkus, von dem analogen Zustand des Gewebes abhängt. Es ist aber möglich, dass dabei der primär ver­mehrten Säuerung der Magenschleimhaut, jenes Gewebes, das schon physiologisch am meisten Säure produziert, eine überragende Rolle zukommt.