Zusammenfassung
Für den Internisten kommt in praktischer Beziehung unter den Ketonurien eigentlich nur die diabetische in Betracht, wogegen in der Kinderheilkunde das azetonurische Erbrechen, in der Geburtshilfe das unstillbare Erbrechen der Schwangeren ais mit solchen Hautbefunden in Verbindang stehende Krankheiszustände Gegenstand ärztlicher Behandlung sind. Wohl weiss man, dass bei rascher Abmagerung, wie sie Krebskachexie, forzierte Entfettungskur; Basedow mit sich bringen, ebenfalls Azetonurie ohne Zuckerausscheidung im Harne beobachtet wird, doch. treten hierbei meist keine speziell auf diese Stoffweehselstörung zu beziehenden Symptome auf, so dass der therapeutische Fortschritt, welchen die Isolierung des Pankreasinkretes für die Behandlung dieser Stoffweehselstörung gebracht hat, eigentlich auf die diabetische Ketonurie — wenigstens. in der deutschen Medizin beschränkt geblieben ist. Dementsprechend hat auch da ein nicht so seltenes Vorkommen von Ketonurie in dieser Beziehung wenig Beachtung gefunden, wenngleich seine erste Beobachtung aus Deutschland stammt, nämlich die Ketonurie nach. Operationen, wie sie Becker 1894 aus der Bonner chirurgischen Klinik beschrieben und als Folge der Narkose aufgefasst hat. Im Gegensatze hierzu ist diese Form in der Literatur anderer Länder so namentlich Amerika, Schweden Gegenstand wiederholter Erörterungen, wobei sich herausgestellt hat, dass auch bei nichtdiabetischen Patienten mitunter Azeton schon vor der Operation nachweisbar ist und dass kein strenger Parallelismus zwischen Narkose und der Ketonurie besteht, da diese letztere sieh als ganz unabhängig von der Dauer der Narkose erweist und auch bei Lumbal- oder Lokalanästhesie auftritt. Deshalb wird auch schon mehrfach statt Narkosenazidose oder Azetomurie die weniger präjudizierende Bezeichnung prae oder post opstoperative Ketonurie gebraucht.
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Pick, F. (1925). Insulin und nichtdiabetische Ketonurie. In: Géronne, A. (eds) Siebenunddreissigster Kongress. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42919-8_35
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-42919-8_35
Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-42642-5
Online ISBN: 978-3-662-42919-8
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