Ueber Tabesbehandlung mit Rekurrensimpfung

Zusammenfassung

Die guten Erfolge, die in den letzten Jahren durch die Infektionstherapie mit Malaria und Rekurrens bei Paralyse erreicht worden waren, legten eine Ausdehnung des Indikationsbereiches dieser Behandlungsmethoden nahe. Sehr bald schon begann man die Impfungen auch bei Tabeskranken vorzunehmen. Ueber die Erfolge mit diesen Methoden bei Tabes wurde bis jetzt recht wenig berichtet. Die von Steiner und Plant in einer kurzen Statistik zusammengefassten Ergebnisse über 7 Rekurrens-behandelte Tabiker liessen ein Weiterarbeiten in diesem Sinne aussichtsreich erscheinen. Nach ihren Beobachtungen war besonders von der Behandlung solcher Fälle, die objektiv noch nicht sehr stark geschädigt waren, bei denen die subjektiven Beschwerden im Vordergrunde standen, recht Gutes zu erwarten. Von anderer Seite wurde gegen die Infektionstherapie Stellung genommen. Dreyfus, der bei einigen Fällen die Rekurrensimpfung vornahm, lehnt sie als Fiebermethode bei Tabes ab, da bei dem seltenen Auftreten der Anfälle zu langer Krankenhausaufenthalt notwendig sei und die Kranken durch die Fieberanstiege körperlich zu sehr geschädigt würden. Ueber Malaria bei Tabes stehen dem gleichen Autor keine ausgedehnteren Erfahrungen zu Gebote.