Zusammenfassung
Leitet man bei Hunden den Harn einer Niere mittels Ureter-Venenanastomose dauernd in die Blutbahn, so entsteht eine schwere Vergiftung. der die Tiere rasch erliegen. Als Todesursache hatte Brücke1) nach dem klinischen Verhalten, dem hohen Rest-N-Gehalt des Blutes und dem pathologisch-anatomischen Befund eine Retensionsurämie angenommen. Die Prüfung der Nierenfunktion in meinen Versuchen hat ergeben, dass in einigen Fällen der Tod eintrat zu einer Zeit, in der noch keine Niereninsuffizienz bestand. Damit stimmte auch der negative histologische Befund der Niere bei einem grossen Teil der Fälle überein. Diese Tatsache zusammen mit den histologisch nachweisbaren Veränderungen an der Leber und der schweren Gefässparalyse hatten mich das Krankheitsbild als eine an fast sämtlichen inneren Organen angreifende Vergiftung und das Versagen der Niere nur als eine Komponente im Rahmen dieser Vergiftung auffassen lassen2). Ähnlich hat sich jüngst auch Enderlen ausgesprochen. Er lehnt ebenfalls eine Retentionsurämie ab und fasst das Krankheitsbild als eine durch die Harneinleitung bedingte schwere Störung des Eiweißstoffwechsels auf.
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Referenzen
Brücke, E. Th., Wien. klin. Wochenschrift 1926, Nr. 38, S. 1058.
Hartwich, A. u. G. Hessel, Ztschrft. f. d. ges. exp. Mediz., 59, 633; 1928.
Enderlen, Zuckschwerdt u. Feucht, Münch. med. Wochenschrift, 1928, Nr. 1, S. 30.
Becher, E. u. E. Herrmann, Dtsch. Arch. f. klin. Med. 152, 82, 1926.
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Hartwich (1928). Neue Ergebnisse bei dem durch Ureter-Venenanastomose erzeugten Vergiftungsbild. In: Géronne, A. (eds) Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42915-0_56
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Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-42638-8
Online ISBN: 978-3-662-42915-0
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