Zusammenfassung
Unter den besprochenen Umständen ist es bei den heutigen Kenntnissen von der Avertinresorption und -wirkung nicht möglich, eine allgemein gültige bestimmte Dosis für das Avertin anzugeben, welche einerseits sicher zur Narkose ausreicht, andererseits sicher ungefährlich ist. Als Minimaldose wird 0,06–0,1 gegeben, als Maximaldose gilt für die meisten heute 0,125, selten 0,15. Dosen von 0,175 und 0,2 sind ganz aufgegeben. Im ganzen werden meist 10 g als maximale Avertingabe bezeichnet; sie wird von manchen aber auch ruhig überschritten. Wir persönlich arbeiten, wie gezeigt, mit einer sehr gleitenden Dosierung möglichst dem Individuum und der besonderen Lage angepaßt, wir erzielen in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle volle oder fast volle Avertinnarkose, bei denen nur zeitweise Chloräthyl oder Äther hinzugegeben zu werden braucht. Und wenn auch manchmal Äther in etwas reichlicherer Menge — 100–150 ccm — benötigt wird, so ist auch das noch bei einer größeren Operation für den Patienten ein Gewinn. Nur die „Versager“, die eine unverändert große Menge von Zusatznarkoticum erfordern, sind ärgerlich, zeitraubend und vielleicht auch nicht völlig gleichgültig für den Patienten. Sie sind aber bei unserer Methodik der Dosierung und der Zusatznarkose sehr viel seltener geworden. Und auch in der Allgemeinheit werden sie durch Geduld und verbesserte Technik in der Zusatznarkose, vor allem aber auch durch vermehrte Geduld von sE iten des Operateurs an Zahl sehr erheblich zurückgehen. Wir halten die Frage des Versagers bei Avertinnarkose für so wichtig, daß wir ihr ein eigenes Kapitel gewidmet haben (S. 502). Welche Fortschritte nach dieser Richtung gemacht werden können, zeigen die Tabellen von Els-Jäger (S. 487).
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Anschütz, W., Specht, K., Tiemann, F. (1930). Die Praxis der Avertindosierung und die Typen der am häufigsten gebrauchten Methoden der Avertinnarkose. In: Die Avertinnarkose in der Chirurgie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42548-0_6
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