Zusammenfassung
Den Versuch, zu gastroskopieren, halte ich ebenso wie Korbsch in allen Fällen für erlaubt, in denen man auch die dicke Schlundsonde anwenden darf. Ob der Versuch glückt, läßt sich nie mit absoluter Sicherheit voraussagen. Darum ist die Gastroskopie auch keine Untersuchungsmethode, die man vor einem großen Kreise demonstrieren soll, besonders aber nicht an Kranken, die man nicht genügend kennt und die noch nicht gastroskopiert worden sind. Der begreifliche Ehrgeiz des Gastroskopierenden, im entscheidenden Augenblick die Magensicht zu erreichen, die erhöhte innere Spannung des Arztes und des Bedienungspersonals, die erhöhte Erregung des Kranken und meist ungewohnte örtliche Verhältnisse sind der gefahrlosen Durchführung der Gastroskopie sehr hinderlich. So ist auch ein verhältnismäßig hoher Prozentsatz der Unglücksfälle bei Demonstrationsgastroskopien zu beklagen gewesen (Stieda, Sternberg). Man sollte es grundsätzlich ablehnen, einem größeren Kreis von Schaulustigen Gastroskopien vorzumachen. Davon hat weder der Kranke, noch der Gastroskopierende, noch der Zuschauer Nutzen. Wer gastroskopieren lernen will, sehe sich die Spiegelung dort an, wo sie auch sonst als gebräuchliche Untersuchung ausgeführt wird und erlerne sie dort, wo erfahrene Ärzte täglich magenspiegeln. Nur dort kann er alle Schwierigkeiten und Vorteile der Methode kennen lernen, nicht aber in einer Demonstrationsgastroskopie, wo es darauf ankommen soll, daß eine begonnene Magenspiegelung nun auch wirklich gelingt.
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Gutzeit, K. (1929). Indikationsstellung zur Gastroskopie. Demonstrationsgastroskopie. In: Die Gastroskopie im Rahmen der Klinischen Magendiagnostik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42534-3_11
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