Zusammenfassung
Neben dem Ödem fällt bei der Ödemkrankheit die starke Abmagerung am meisten ins Auge. Hin und wieder kamen allerdings Kranke zur Beobachtung, bei denen der allgemeine Ernährungszustand scheinbar noch ganz gut war. Bei diesen trat dann oft die Abmagerung erst zum Vorschein, wenn die Patienten längere Zeit in Krankenbehandlung waren, in der die hohen Urinmengen das Ablaufen von retiniertem Wasser anzeigten. Der gute Ernährungszustand war also nur ein vorgetäuschter. Die sichtbare Abmagerung fand ihre Bestätigung in dem mehr oder weniger hochgradigen Gewichtsdefizit und vor allem in dem pathologisch-anatomischen Befund, der durch den völligen Schwund des Fettes und des Glykogens, durch Lipoidarmut der Gewebe und durch eine Atrophie sämtlicher Organe gekennzeichnet war. Diesen Befunden entspricht das Blut. Es zeigt eine hochgradige Verminderung des Eiweißgehaltes (niedrige Indexwerte und Eiweißanalysen), die, wie wir vorne auseinandersetzten, nicht allem auf Hydrämie, sondern auch auf eine tatsächliche Eiweißverarmung des Blutes zurückzuführen ist. Ferner wurde analytisch eine Verminderung des Lipoidphosphors und eine Herabsetzung des Gesamtfettes, besonders des Neutralfettes, und eine Verminderung des Lecithingehaltes der roten Blutkörperchen festgestellt. Es liegt also bei den schwersten Fällen eine einfache Verarmung an Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten vor.
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Referenzen
Habilitationsschrift 1918, siehe Zeitschrift f. d. g. exp. Med. 1919.
W. H. Jansen, Deutsches Archiv f. klin. Med. 124, 1. 1917.
Herz, Herzkrankheiten. Wien-Leipzig 1912.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Schittenhelm, A., Schlecht, H. (1919). Stoffwechsel der Ödemkranken. In: Die Ödemkrankheit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42504-6_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-42504-6_4
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