Zusammenfassung
Während über die fördernden und hemmenden Bedingungen der Salzsäuresekretion, insbesondere auch über die nervösen und hormonalen Einflüsse unser durch Pawlow begründetes Wissen von erfreulicher Ausdehnung und großer Wirkung auf unsere ärztlichen Maßnahmen ist, herrscht über das Wesen der Salzsäurebereitung noch tiefes Dunkel. Die Salzsäure des Magensaftes bildet sich aus den Chloriden der Körpersäfte. Entzieht man einem Hunde durch kochsalzfreie Nahrung und durch Anregung der Diurese Kochsalz, so bildet er einen neutralen, aber pepsinhaltigen Magensaft 2). Rosemann 3) hat Magenfistelhunden durch die Scheinfütterung, d. i. Fütterung bei Ösophagusfistel, große Mengen Chlorion entzogen und die Magensaftsekretion zu einer Zeit versiegen sehen, in der der Organismus noch im Besitz großer Kochsalzmengen war. Es ist also nicht der ganze Chloridbestand für die Salzsäurebildung verfügbar. Verdrängt man einen Teil des Kochsalzes durch Bromalkalien, so erscheint im Magensaft neben der Salzsäure Bromwasserstoffsäure 1). Während in den Stunden der Magenverdauung die Chloride zur Bereitung der Salzsäure dienen, sinkt die Ausscheidung von Chlorion im Harn, wie folgende Abb. 11 zeigt. Diese Methode neben einer anderen, später zu erwähnenden, haben wir öfter in Fällen, in denen die Vermeidung des Magenschlauches angezeigt war, zur Prüfung der sekretorischen Magenfunktion angewandt.
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Lichtwitz, L. (1918). Der Verdauungstraktus. In: Klinische Chemie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42418-6_20
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