Zusammenfassung
Die mannigfaltigen Beziehungen zwischen Psychose und Verbrechen sind nach vielen Richtungen hin durchforscht worden.
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Referenzen
Der bewaffnete Inder stürzt sich z. B., während ein Chamsin weht, auf alles, was ihm in den Weg kommt.
Die Trennung der Eltern erfolgte schon mehrere Jahre vorher.
So äußerte Wagner z. B. : „Ich bin der größte Dramatiker der Gegenwart“ oder „bei mir ist das ganze Jahr Karfreitag und wo ich wandle, ist Golgatha“; ferner: „ein Cäsar wäre ich sehr gern gewesen“ und endlich sei er der einzig Würdige, an welchen als Präsident der evtl. deutschen Republik gedacht werden solle.
Auch bei den Schizophrenen behält der Alkohol durch Berauschung der gesunden Persönlichkeit und durch Entsperrung der psychotischen Biopsychismen seine charakteristische Wirkung, so daß die noch latenten Kennzeichen der Erkrankung oft zum ersten Male während der Trunkenheit in Erscheinung treten.
Nach der Krankengeschichte aus dem Jahre 1934/35 hat sich Frau W. schon vor ihrer Entbindung mit dem Gedanken getragen, sie werde Zwillinge bekommen; ihre Mutter sei nämlich auch ein Zwillingskind gewesen.
Es handelt sich hier um eine Feier der Abdruschinsekte in „Gralshöhe“.
Dieser, K. W., sucht 50 „Thuleanteilhaber“, deren jeder 50 RM. einzahlen soll, um seine eigene Auswanderung nach der Cough-Insel im südatlantischen Ozean zu ermöglichen. Dafür erwerben sie den Anspruch auf eine „Thulesiedlervoranwartschaft“. Am Schlüsse des gedruckten Prospektes heißt es: „Eine sichere Lebens- und Thulegefährtin habe ich noch nicht gefunden.“
Siehe Seite 24.
Siehe Seite 28.
Siehe Seite 27.
Es muß wieder betont werden, daß auch hier, wie bei D. D. der endgültige — auch für Laien erkennbare — Durchbruch der Psychose zuerst im Traume erfolgt.
A. St., K. W., insbesondere: D. D., A. G., S. H.
Max ist der Vorname des Sennen.
Ein Hans Maier ist in Aibling nicht auffindbar.
Kurze Zeit nach der Machtübernahme ist A. beim Stahlhelm gewesen, aber bald darauf wieder entlassen (?) worden.
Ignaz Kneißl hat ungefähr 8–10 Jahre vorher in der nördlichen Umgebung Münchens als ein äußerst gewalttätiger und gefährlicher Gewohnheitsverbrecher sein Unwesen getrieben, wobei er auch mehrere Mordtaten begangen hat.
Psilander war einer der bekanntesten Filmschauspieler der Nachkriegszeit.
3 von den 9 Kindern G.s sind klein verstorben; die übrigen sind gesund.
An dieser Stelle verdient betont zu werden, daß Frau G. ihre Tat unmittelbar vor dem Eintritt der Menses verübt hat.
Der stilistische Aufbau und gedankliche Inhalt der Reden und Abhandlungen verschiedener Sektierer charakterisiert sich oft durch ihre Sprunghaftigkeit, um nicht Zerfahrenheit zu sagen. Einerseits sind solche Leute oft selber verschrobene Psychopathen, wenn nicht sogar an einer schleichenden Schizophrenie leidende Kranke. Andererseits gelangen jene Sektenführer, die an und für sich unauffällig sind, zu einer instinktiven Erkenntnis, daß gerade die unberechenbare Struktur und Dynamik ihrer Vorträge und Werke den tiefsten Eindruck auf eine bestimmte Art psychopathischer Persönlichkeiten macht, aus welchen sich meistens ihre „Kirche“ zusammensetzt. Die Gläubigen werden einfach verblüfft durch die sprunghafte Gedankenreihe der „segensreichen Offenbarungen“ ihrer Lehrer und glauben endlich, in diesen unzusammenhängenden Predigten die Lebenswahrheit erkannt zu haben und das Glück der göttlichen Seligkeit genießen zu können.
Es darf hier erwähnt werden, daß eine der von Wetzel (1) beschriebenen Kranken, bei welcher unzweideutig eine Schizophrenie vorlag, die Leichen ihrer von ihr selbst getöteten zwei Knaben ebenfalls mit Blumen geschmückt hat. Auch Stelzner unterstreicht die Bizarrerien mancher schizophrener Kindsmörderinnen, die an unheimliche Theaterszenen erinnern.
Einer der Söhne verdient als 24jähriger kaufmännischer Angestellter 450 RM. monatlich; die Inkohärenz zwischen diesem großen Einkommen und der Notlage der Familie beleuchtet den Charakter des Verhältnisses der Angehörigen untereinander.
„Vater“, betete er, „wenn es möglich ist, laß’ diesen Kelch an mir vorübergehen, doch nicht mein Wille geschehe, sondern der Deine“.
In der zweimalig gelungenen Unterdrückung der entsperrten Mordfertigkeit ist unwiderlegbar die Auswirkung des instinktiven Widerstandes gegen den Mord trotz des die prämorbide Persönlichkeit vernichtenden Fortschreitens der Psychose klar ersichtlich.
Bei allen übrigen Kranken wurden schon vor der Tat psychotische Veränderungen beobachtet und sogar, wie z. B. bei A. G., diagnostiziert.
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Schipkowensky, N. (1938). Schizophrenie und Mord. In: Schizophrenie und Mord. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Neurologie und Psychiatrie, vol 63 . Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42002-7_5
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