Zusammenfassung
Bei der Brunsttätigkeit der meisten Säugetiere tritt der Follikelsprung, das Austreten des reifen Eis aus dem Eierstock in den Eileiter, in der ersten Hauptphase der Brunst ein, die durch das Eierstockshormon Östron bedingt ist, und zwar geschieht dies bei den meisten Tieren ohne besondere äußere Einflüsse, bei manchen aber, wie bei Kaninchen und Katzen, unmittelbar nach der Begattung. Gerade diese Tiere zeigen nun den Vorgang der Auslösung des Follikelsprungs in besonders deutlicher Weise. Wird nämlich bei einem Kaninchen die Hypophyse herausgenommen, so tritt der Follikel-sprung nicht mehr ein; folgt die Herausnahme der Hypophyse ein bis zwei Stunden nach der Begattung, so ist das gleiche der Fall; erfolgt aber die Entfernung der Hypophyse erst 10–12 Stunden nachher, so wird der Follikelsprung durchgeführt, und zwar offenbar, weil in der Zwischenzeit die Hypophyse genügend keimdrüsenwirksames Hormon auszuschütten Gelegenheit hat. Da man nun umgekehrt durch Einspritzen des Hypophysenvorderlappenhormons Prolan bei ge-schlechtsreifen Kaninchen jederzeit den Follikelsprung auslösen kann, so ist es klar, daß der Vorgang des Eiaustritts aus dem Eierstock in den Eileiter beherrscht wird durch die plötzliche vermehrte Ausschüttung des keimdrüsenwirksamen Hormons des Hypophysenvorderlappens.
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Giersberg, H. (1943). Rhythmus des Keimdrüsengeschehens. In: Hormone. Verständliche Wissenschaft, vol 32 . Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-41924-3_11
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